Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 1, Enthaltungen: 1

Beschluss:

 

Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss nimmt die überarbeitete Planung durch das Büro Naujack, Rind, Hof zur Kenntnis und bittet den Haupt- und Finanzausschuss, die notwendigen Mittel in Höhe von mindestens 3 Mio. Euro bereitzustellen.


Sachverhalt:

 

Der geplante Neubau der Sporthalle Hillesheim wurde in mehreren Sitzungen des Bau- Planungs- und Umweltausschusses beraten und der fachlich notwendige Umfang, inkl. Außenanlagen definiert. Zuletzt befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung vom 27.08.2020 mit diesem Thema und der aktualisierten Kostenschätzung, welche mit insgesamt 3.571.000 € abschloss.

 

In dieser Sitzung wurde eine Beschlussfassung über die Bereitstellung der Mittel im Nachtragshaushalt 2020 vertagt um mit den Planern alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung ausloten zu können.

 

In der heutigen Sitzung informiert das beauftragte Planungsbüro Naujack, Rind, Hof über die aktuelle Planung und Möglichkeiten zur Kostenreduzierung. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschuss sind ebenfalls zur Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses eingeladen.

 

Zum Zeitpunkt der Erstellung der Sitzungsvorlage lagen noch keine konkreten Zahlen vor. Eine deutliche Kostenreduzierung wird allerdings nur durch eine Massenreduzierung des umbauten Raumes zu erzielen sein.

 

Zum Thema Bezuschussung verliest Bürgermeister Hans Peter Böffgen folgendes Schreiben des Innenministers:

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Böffgen,

 

Sie haben um Prüfung gebeten, ob eine zusätzliche Förderung zu den in der ersten Planungsvariante noch nicht berücksichtigten Maßnahmen und den damit verbundenen erhöhten Kosten beantragt werden kann.

 

Leider ist die aus folgenden Gründen nicht möglich:

Grundlage der bereits bewilligten Zuwendung i.H.v. 1.129.500 € ist der in den Förderrichtlinien festgelegte Kostenrichtwert i.H.v. 1.882.500 €. Dieser entspricht den maximal zuwendungsfähigen Kosten für den Hallentypus 18 x 36 m. Mithin bleibt dieser auch bei höheren Baukosten grundsätzlich unberührt.

 

Zudem beruht die Zuwendung gemessen an vergleichbaren Vorhaben bereits auf einer einmalig hohen Förderquote i.H.v. 60 %. Grund war die Besonderheit der Dreier-Fusion und die enorme finanzielle Belastung der neuen Verbandsgemeinde durch diese Fusion. Grundsätzlich beläuft sich die Förderquote auf max. 40 %. Mitunter wurden aus Fusionsgründen auch erhöhte Zuwendungen mit einem Fördersatz von 50 % bewilligt.

 

Ich bedaure, Ihnen keine andere Nachricht übermitteln zu können und wünsche bei der Realisierung der Maßnahme dennoch viel Erfolg.

 

Mit freundlichen Grüßen

Roger Lewentz

 

 

Im Weiteren geht Bürgermeister Hans Peter Böffgen auf eine den Ausschussmitgliedern vor der Sitzung verteilte Historie zum Neubau der Sporthalle ein, die der Niederschrift beigefügt ist.

 

Im Anschluss an die Präsentation von Frau Reiner, Büro NRH, welche ebenfalls der Sitzungsvorlage beigefügt ist, geht Bürgermeister Hans Peter Böffgen kurz auf die mögliche Nutzung der alten, bestehenden Halle durch den Musikverein ein; zu den vorgestellten Kosten kämen Kosten für den Abriss der Halle und die Anbindung/ Zuwegung.

 

Der Ausschuss hinterfragt eine mögliche Kosteneinsparung. Hierzu erläutert Herr von Oppeln, dass es möglich wäre, den im Hang verborgenen Teil auf die zweite Ebene zu „heben“. Damit verbliebe eine kleine Galerie (als Flur) und die erheblichen Kosten für die Tiefbauarbeiten könnten teilweise eingespart werden – laut Herrn Naujack rd. 10 bis 15 Prozent der reinen Baukosten von rd. 2,7 Mio. €.

 

Es wird hinterfragt, ob man die gesamte Hallenhöhe etwas niedriger planen sollte um so Kubatur und dementsprechend auch Kosten einzusparen. Frau Reiner erläutert, dass dies mit der reduzierten Variante (obenliegende Umkleideräume) grundsätzlich möglich sein sollte. Durch eine Brunnengründung könnte auch eine Kosteneinsparung möglich sein – dies muss allerdings durch einen Statiker bestätigt werden (zudem müsste eine zusätzliche Drainage verlegt werden). Es wird darum gebeten, dass eine Brunnengründung gründlich geprüft wird.

 

Sofern die Halle vom Gelände wegrückt sollte gewährleistet bleiben, dass diese im oberen Bereich weiterhin Behindertengerecht bleibt (z. B. durch eine Brücke). Außerdem solle auf die Nachhaltigkeit der Baumaterialien geachtet werden. Die Lüftung der Halle wird durch kippbare Flächen der Außenfassade (Fenster) möglich. Durch insgesamt kleinere Fensterflächen könnten ebenfalls noch Kosten eingespart werden.

 

Herr Naujack bestätigt auf Rückfrage, dass die vorliegende Kostenberechnung sehr genau ist und keine großen Überraschungen erwarten lässt.

 

Die bisherige gut geplante Funktionalität sollte nach Ansicht einiger Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses nicht allzu sehr eingeschränkt werden. Frau Reiner erläutert, dass es auch andere Hallen gebe, bei denen die Umkleideräume im Obergeschoss angeordnet seien.

 

Herr Gerald Schmitz wird gehört, um die Belange der Stadt Hillesheim darzustellen; er betont, dass hier ein Prestigeobjekt hergestellt werde und bittet darum, dass die Halle in der bisher vorgestellten Form realisiert werde.

 

Frau Andrea Stabel weist als Schulleiterin der Augustiner Realschule Plus darauf hin, dass eine Schule mehr sei, als reine Funktionalität. Durch die Möglichkeit der Galerie könnten ganz andere Nutzungen erfolgen, die über den reinen Schulsport hinausgingen – eine abgespeckte Variante solle nicht realisiert werden, weil ein Begegnungsraum entfiele. Zudem sei die Kontrolle der Schüler in einem zweiten, oberen Abschnitt schwieriger und lasse erhöhten Unterhaltungsaufwand erwarten.

 

Herr Christian Linden als Schulleiter der Grundschule Hillesheim erklärt, dass die Halle in seiner Schule viel zu klein sei; dem Planungsbüro sei ein schöner Entwurf gelungen der sich städtebaulich sehr gut in die Umgebung einfüge und durch die Empore eine ganz andere schulische Nutzung möglich sei. Schulturniere könnten auch als Gastgeber durchgeführt werden. Hierzu sollten die zusätzlichen Mittel in die Hand genommen werden. Er plädiert eindeutig für die größere Lösung. Die dargestellte Empore in der kleinen Lösung sei keine Empore – der Schulsport sei erheblich gestört.

 

Teile des Bauausschusses stimmen den Erläuterungen die beiden Schulleiter zu und plädieren dafür, dass die bisher vorgestellte Halle nicht großartig verändert werde solle, um die wirklich gelungene Visualisierung und Funktionalität nicht zu zerstören.

 

Andere Stimmen betonen, dass eine Reduzierung der Variante ebenfalls die Grundzüge der Planung und der bisherigen Vorstellungen aufgriffen.

 

Nach Ansicht von Herrn Bürgermeister Hans Peter Böffgen sollten bis zur Sitzung des Verbandsgemeinderates am 29.10.2020 die Kosten für die reduzierte Planung aktualisiert und vertieft werden.

 

Herr Dieter Bernardy schlägt vor, dass zunächst der Bauausschuss über die genannte Bausumme in Höhe von 3,5 Mio. Euro abstimmt und im Falle einer möglichen Reduzierung diese separat beschlossen werde – hiergegen entgegnet Herr Klaus Schildgen, dass man von einer einmal genannten und beschlossenen Summe nicht mehr wegkomme.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Über die Finanzierung des Projektes berät und entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss.