Beschluss:

 

Der Werkausschuss beschließt, den Auftrag an die mindestfordernde Firma Tauchunternehmen & Apparatebau Hirt, Koblenz zum Angebotspreis von 28.976,50 € brutto zu vergeben.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Im Wirtschaftsplan 2020 ist unter der Investitionsnummer 81-0000-09 Kläranlage Lissendorf Investitionen ein Ansatz von 82.000 € brutto gebildet. Verausgabt wurden bisher 6.246,84 €, sodass noch 75.753,16 € zur Verfügung stehen.

Sachverhalt:

 

Die Kläranlage Lissendorf ist mit ihrer Ausbaugröße von rd. 18.000 Einwohnergleichwerten die drittgrößte Anlage in der Verbandsgemeinde Gerolstein und reinigt das Abwasser aus den Ortschaften Birgel, Feusdorf, Glaadt, Jünkerath, Lissendorf, Niederkyll, Schönfeld, Schüller und Stadtkyll.

 

Die Kläranlage wurde in den Jahren 1979 – 1982 errichtet und verfügt über den klassischen Aufbau mit einer mechanischen (Rechen, Sandfang und Vorklärung) und einer biologischen Reinigungsstufe (Belebungsbecken und Nachklärbecken) mit anschließender Schlammfaulung.

 

In der biologischen Reinigungsstufe fließt das Abwasser-Schlamm-Gemisch über Rohrleitungen aus dem Belebungsbecken in das kreisrunde und horizontal durchströmte Nachklärbecken von 25 m Durchmesser. Das Nachklärbecken hat die Aufgabe, den Belebtschlamm, bestehend aus absetzbaren Schlammflocken, vom gereinigten Abwasser zu trennen.

 

Auf dem Fließweg vom Mittelbauwerk des Nachklärbeckens zu der am Beckenrand angeordneten Ablaufrinne setzt sich der flockige Belebtschlamm auf der Beckensohle ab. Das gereinigte Abwasser gelangt über die Ablaufrinnen in den Vorfluter, der Schlamm verbleibt im Becken. Mit einem Rundräumer, dem sog. Bodenräumwerk, wird kontinuierlich der auf der Beckensohle abgesetzte Schlamm wie mit einem Schneepflug von außen nach innen in Richtung des Mittelbauwerks in einen Sammelkasten abgeräumt (siehe nachstehende Abbildung).

Dazu dreht sich das Bodenräumwerk mit der gesamten Brücke wie ein Uhrzeiger um das Mittelbauwerk herum. Für einen Umlauf benötigt das Räumwerk rd. 40 min. In den 40 Jahren Betriebszeit hat das Bodenräumwerk inzwischen rd. 21.000 km zurückgelegt.

 

Ausgehend vom Sammelkasten wird der Rücklaufschlamm mit Pumpen zurück in das Belebungsbecken gefördert um erneut seine „biologische Arbeit“ zu verrichten. Das vorhandene Bodenräumwerk ist inzwischen so stark abgenutzt, dass es Mitte März in zwei Teile gebrochen ist und für den Betrieb nicht mehr einsetzbar war. Das Räumwerk wurde umgehend geborgen und durch ein Provisorium ersetzt. Um die Sicherstellung des Anlagenbetriebes zu gewährleisten, ist eine umgehende Erneuerung des Bodenräumwerks einschl. der Aufhängungen erforderlich.

 

Hierzu wurden drei Fachfirmen zur Angebotsabgabe angefragt. Bieter 3 hat nach mehrmaliger Aufforderung kein Angebot abgegeben.

 

Tauchunternehmen & Apparatebau Hirt, Koblenz                              28.976,50 € brutto
Bieter 2                                                                                                                 30.458,05 € brutto
Bieter 3                                                                                                                 kein Angebot abgegeben