Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 7

Beschluss:

 

Der Bau- und Umweltausschuss beschließt, den Auftrag für die geophysikalische Prospektion nach archäologischen Resten sowie die Auswertung der erhobenen Daten aus der Archäologie für Kampfmittel an Bieter Nr. 2 – Posselt & Zickgraf Prospektion aus Marburg zum Angebotspreis von 3.264,29 € zu vergeben. Im Rahmen dieser Auftragserteilung entfällt die Durchführung einer Luftbildauswertung nach Kampfmitteln im weiteren Verfahren.


Sachverhalt:

 

Im Rahmen der frühzeitigen Offenlage des Bebauungsplans "Auf der Schlack" hat die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) eine Stellungnahme eingereicht, die von besonderer Relevanz für das weitere Vorgehen ist. Gemäß der Stellungnahme der GDKE sind im Geltungsbereich der Planung mehrere Fundstellen verzeichnet. Konkret handelt es sich um die bekannte Burgwüstung von Hillesheim sowie eine römerzeitliche Fundstelle östlich des Plangebiets. Die GDKE weist darauf hin, dass aus Ortsakten bauliche Strukturen und Siedlungsfunde, wie Dachziegel, bekannt sind, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich diese Fundstelle bis in das Plangebiet erstreckt. Aufgrund der geplanten Bodeneingriffe, die zu einer Zerstörung der archäologischen Hinterlassenschaften führen könnten, hat die GDKE das Vorhaben vorläufig abgelehnt. Ein Gesprächstermin wurde daher vereinbart, um die näheren Umstände und das weitere Vorgehen zu besprechen. Dieser fand am 14.03.2024 mit Vertretern der Stadt, des Planungsbüros, der GDKE und der Verwaltung statt.

 

Um sicherzustellen, dass keine archäologischen Reste beeinträchtigt werden, wird empfohlen, vorab eine geophysikalische Prospektion der Fläche durchzuführen. Da die GDKE als Träger öffentlicher Belange mit einem hohen Stellenwert agiert, ist diese Maßnahme unumgänglich.

 

Die Verwaltung hat für die Prospektion Angebote angefragt, welche sich wie folgt darstellen:

 

Bieter 1                                 3.523,59 €           (Prospektion Archäologie)

 

Bieter 2                                 3.264,29 €           (Prospektion Archäologie u. Kampfmittel)

 

Bieter 3                                 keine Abgabe

 

Sollte das Ergebnis der Prospektion nach archäologischen Resten Ergebnisse zu Verdachtsmomenten bestätigen, muss in enger Abstimmung mit der GDKE das weitere Verfahren betrachtet werden, da folglich Grabungen durch die GDKE anberaumt werden.

 

Finanzielle Auswirkungen:

Die finanziellen Mittel für die Erkundung archäologischer Reste, die nun vorgesehen sind, waren eigentlich für die Luftbilderkundung nach Kampfmitteln im Haushalt 2024 eingestellt. Da bei Bebauungsplanverfahren auch die Kampfmittelfreiheit überprüft werden muss, bietet sich die Möglichkeit, die ausgewerteten Daten aus der Archäologischen Prospektion direkt an eine Partnerfirma der Fa. Posselt & Zickgraf weiterzuleiten, um Verdachtsmomente nach Kampfmitteln festzustellen.

 

Es ist anzumerken, dass die geplante Prospektion archäologischer Reste (sowie die Verwendung der gleichen Daten für die Ermittlung nach Kampfmitteln) genaue Hinweise auf eine mögliche Kampfmittelbelastung liefern. Somit würde eine separate Luftbildauswertung nach Kampfmitteln entfallen.

 

Vor diesem Hintergrund wird folgendes vorgeschlagen:

 

1.       Umschichtung der finanziellen Mittel für die Luftbilderkundung nach Kampfmitteln zugunsten der archäologischen geophysikalischen Prospektion

2.       Weiterleitung der ausgewerteten Daten der archäologischen Prospektion an die entsprechende Partnerfirma zur gleichzeitigen Überprüfung auf Kampfmittelverdachtsmomente.

3.       Abstimmung mit der Partnerfirma über die weitere Vorgehensweise und Einbindung der Ergebnisse in das weitere Verfahren, sofern Verdachtsmomente im Bereich Kampfmittel und/oder Archäologie vorliegen.