Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 12

Beschluss:

 

Der Ortsgemeinderat Densborn stimmt einstimmig dem vorliegenden Entwurf des Forstwirtschaftsplanes 2024 und der Übernahme der Planansätze in den Haushaltsplan 2024 zu.


Sachverhalt:

 

Die Ortsgemeinde Densborn besitzt 320 ha Gemeindewald, der in drei Jagdbezirke aufgeteilt ist. Der Entwurf des Forstwirtschaftsplanes der Ortsgemeinde Densborn für das Jahr 2024 ist als Anlage beigefügt. Die Details werden in der Sitzung durch die Vertreter der Forstverwaltung vorgestellt.

 

Forstamtsleiter Michael Schimper erläutert die Waldschutz-Situation vor dem Hintergrund des Klima-Wandels. Die Klima-Erwärmung setzt sich nach dem Dürre-Sommer 2022 weiterhin fort. Die Fichten-Reinbestände seien extrem durch Borkenkäfer gefährdet.

 

Revierleiterin Wiebke Bönig empfiehlt eindringlich, klimaangepasstes Waldmanagement umzusetzen, d.h. Waldumbau durch Vorausverjüngung anzustreben bei gleichzeitiger Anpassung der Schalenwildbestände durch eine effiziente und störungsarme Jagd. Nur so könnten Kalamitätsflächen wiederbewaldet werden.

 

Sie berichtet von weiterhin „gigantischen“ Rotwildbeständen, dem gegenüber fehlende Abschusspläne ständen. Dies verhindere auf vielen Flächen die notwendige Naturverjüngung durch verursachte Schäl- und Verbissschäden und richtet den Appell an die Zuhörerschaft „Wir müssen hier etwas tun!“.

In diesem Zusammenhang weist sie auch auf den Regierungsentwurf zur Novellierung des Landesjagdgesetzes hin und erläutert die aktuelle forstliche Fördersituation. Anhand einer Präsentation zeigt sie auf, welche Flächen für den Wasserrückhalt im Densborner Gemeindewald sorgen und weist darauf hin, dass nur intakte Bestände diese wichtige Aufgabe leisten könnten.

 

Auf den Holzmarkt eingehend, erläutert sie, dass der Schadholz-Einschlag zum zweiten Mal in Folge stark von Borkenkäferschäden getrieben worden sei. In diesem Zusammenhang dankt sie zwei Densborner Bürgern für ihre ehrenamtliche Unterstützung bei der Borkenkäfersuche.

 

Mit insgesamt 405 geschlagenen Festmetern statt 300 Festmetern habe eine Brennholz-Übernutzung stattgefunden. Eine künftige notwendige Regulierung sei über eine Begrenzung und/oder Preisanpassung möglich. Sie empfiehlt, grundsätzlich nicht in intakte Buchenbeständen einzugreifen, sondern den Brennholzeinschlag nur in schwachen Beständen durchzuführen.

 

Auf die Frage, welche Baumarten vor dem Hintergrund des Klimawandels künftig die Fichte ersetzen können, nennt sie u.a. die Tanne, die Atlaszeder (trockenresistent, gute Brennholzverwertung) sowie Douglasie und Küstentanne im Mix. Entscheidend sei die Mischung, welche die heimischen Baumarten ergänzen. Optimal sei immer die Naturverjüngung, da bei fremden Baumarten das Risiko von Schadgesellschaften bestehe.

 

Diskutiert wird weiterhin, wie Wiederbeforstung und Bejagung in Einklang zu bringen sind, ob den Abschussquoten Rechnung getragen wird, inwieweit der Wandel im Jagdgesetz darauf Einfluss haben könnte und, ob bzw. wie die Jagdgenossenschaft ihrer Verantwortung nachkommt, für eine entsprechende Bejagung durch die Jagdpächter zu sorgen. Der Ortsbürgermeister weist darauf hin, dass das Thema bei der Jagdgenossenschaft angekommen sei und eine Erhöhung der Rehwild-Abschussquote schriftlich fixiert sei. Er dankt Herrn Schimper und Frau Bönig für die eindeutige Darstellung der forstlichen Situation und dem klaren Appell.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Das mit einer Summe von 7.959 € zu erwartende Betriebsergebnis stellt im Vergleich zum Forstetat des Vorjahres 2023 (23.923 €) wiederum ein positives Forstwirtschaftsergebnis der Ortsgemeinde Densborn dar.