Sitzung: 07.09.2023 Ortsgemeinderat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 12
Vorlage: 1-0460/23/07-022
Beschluss:
Der Ortsgemeinderat Densborn stimmt
einstimmig dem vorliegenden Entwurf des Forstwirtschaftsplanes 2024 und der
Übernahme der Planansätze in den Haushaltsplan 2024 zu.
Sachverhalt:
Die Ortsgemeinde Densborn besitzt
320 ha Gemeindewald, der in drei Jagdbezirke aufgeteilt ist. Der Entwurf des
Forstwirtschaftsplanes der Ortsgemeinde Densborn für das Jahr 2024 ist als
Anlage beigefügt. Die Details werden in der Sitzung durch die Vertreter der
Forstverwaltung vorgestellt.
Forstamtsleiter Michael Schimper
erläutert die Waldschutz-Situation
vor dem Hintergrund des Klima-Wandels. Die Klima-Erwärmung setzt sich nach dem
Dürre-Sommer 2022 weiterhin fort. Die Fichten-Reinbestände
seien extrem durch Borkenkäfer gefährdet.
Revierleiterin Wiebke Bönig empfiehlt
eindringlich, klimaangepasstes Waldmanagement umzusetzen, d.h. Waldumbau durch
Vorausverjüngung anzustreben bei gleichzeitiger Anpassung der
Schalenwildbestände durch eine effiziente und störungsarme Jagd. Nur so könnten
Kalamitätsflächen wiederbewaldet werden.
Sie berichtet von weiterhin „gigantischen“
Rotwildbeständen, dem gegenüber fehlende Abschusspläne ständen. Dies verhindere
auf vielen Flächen die notwendige Naturverjüngung durch verursachte Schäl- und
Verbissschäden und richtet den Appell an die Zuhörerschaft „Wir müssen hier
etwas tun!“.
In diesem Zusammenhang weist sie
auch auf den Regierungsentwurf zur Novellierung des Landesjagdgesetzes hin und
erläutert die aktuelle forstliche
Fördersituation. Anhand einer Präsentation zeigt sie auf, welche Flächen
für den Wasserrückhalt im Densborner Gemeindewald sorgen und weist darauf hin,
dass nur intakte Bestände diese wichtige Aufgabe leisten könnten.
Auf den Holzmarkt eingehend, erläutert sie, dass der Schadholz-Einschlag zum zweiten Mal in Folge
stark von Borkenkäferschäden getrieben worden sei. In diesem Zusammenhang dankt
sie zwei Densborner Bürgern für ihre ehrenamtliche Unterstützung bei der
Borkenkäfersuche.
Mit insgesamt 405 geschlagenen
Festmetern statt 300 Festmetern habe eine Brennholz-Übernutzung stattgefunden.
Eine künftige notwendige Regulierung sei über eine Begrenzung und/oder
Preisanpassung möglich. Sie empfiehlt, grundsätzlich nicht in intakte Buchenbeständen
einzugreifen, sondern den Brennholzeinschlag nur in schwachen Beständen
durchzuführen.
Auf die Frage, welche Baumarten
vor dem Hintergrund des Klimawandels künftig die Fichte ersetzen können, nennt
sie u.a. die Tanne, die Atlaszeder (trockenresistent, gute Brennholzverwertung)
sowie Douglasie und Küstentanne im Mix. Entscheidend sei die Mischung, welche
die heimischen Baumarten ergänzen. Optimal sei immer die Naturverjüngung, da
bei fremden Baumarten das Risiko von Schadgesellschaften bestehe.
Diskutiert wird weiterhin, wie
Wiederbeforstung und Bejagung in Einklang zu bringen sind, ob den
Abschussquoten Rechnung getragen wird, inwieweit der Wandel im Jagdgesetz
darauf Einfluss haben könnte und, ob bzw. wie die Jagdgenossenschaft ihrer
Verantwortung nachkommt, für eine entsprechende Bejagung durch die Jagdpächter
zu sorgen. Der Ortsbürgermeister weist darauf hin, dass das Thema bei der
Jagdgenossenschaft angekommen sei und eine Erhöhung der Rehwild-Abschussquote
schriftlich fixiert sei. Er dankt Herrn Schimper und Frau Bönig für die
eindeutige Darstellung der forstlichen Situation und dem klaren Appell.
Finanzielle
Auswirkungen:
Das mit einer Summe von 7.959 € zu
erwartende Betriebsergebnis stellt im Vergleich zum Forstetat des Vorjahres
2023 (23.923 €) wiederum ein positives Forstwirtschaftsergebnis der
Ortsgemeinde Densborn dar.