Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 22

Beschluss:

 

Der Stadtrat begrüßt das Vorhaben sowie die angedachten Maßnahmen und beschließt die Umsetzung der beschriebenen Radwegekonzept-Maßnahmen in der Stadt Gerolstein. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung die erforderlichen Schritte zu unterstützten und zu begleiten.

 

Der Stadtbürgermeister wird ermächtigt Zuwendungsanträge aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ (Zuwendung bis 90% für Finanzschwache Kommunen) zu stellen und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel im Benehmen mit den Beigeordneten die Ausschreibung von Planungs- und Ausführungsleistungen durchzuführen und entsprechende Aufträge zu erteilen.


Sachverhalt:

 

Für die Verbandsgemeinde Gerolstein wurde im Jahr 2022 ein Radverkehrskonzept erarbeitet und politisch beschlossen.

 

Auch auf dem Gebiet der Stadt Gerolstein wurden die klassifizierten Straßen und alternative Parallelführungen befahren und mit Maßnahmen belegt. Vor allem auf der Brunnenstraße werden in absehbarer Zeit mit dem Neubau der Hochbrücke neue Angebote für den Radverkehr geschaffen. Hier ist der LBM Gerolstein als Baulastträger federführend und die Maßnahmenplanung für den Radverkehr erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem LBM und Planungsbüro VIA. Andernorts sind auf den klassifizierten Straßen in Gerolstein wenig Gestaltungsspielräume vorhanden, so dass die parallelen Alternativführungen zur Sicherung des Radverkehr eine hohe Bedeutung besitzen.

 

Zwei parallel zum Hauptstraßennetz verlaufende Alternativverbindungen haben für die Stadt Gerolstein eine besondere Bedeutung:

 

1.       Die Inwertsetzung der Verbindung vom Zentrum/Bahnhof ins Gewerbegebiet Vulkanring über einzurichtende Fahrradstraßen Am Auberg und Eichenweg zur Umfahrung der L 29

 

2.       Eine Radwegeführung von Sarresdorf zu den südlich der Bahn liegenden Zielen über Kylltalradweg, „Am Rasbach“, "Zum Sportffeld" zur Umfahrung der K 32.

 

Sowohl die Landes- als auch die Kreisstraße werden während der Bauphase der Hochbrücke und der Umleitung der Schwerverkehre durch die Stadt Gerolstein deutliche höhere Verkehrsbelastungen zu bewältigen haben, so dass eine Inwertsetzung und Sichtbarmachung der Parallelführungen für die Förderung und Sicherung des Radverkehrs in der Stadt Gerolstein von hoher Bedeutung sind.

 

Zusätzlich zu diesen beiden Achsen, die den Radverkehr parallel zum Hauptstraßennetz führen sollen, wurden von der Stadt Gerolstein folgende Maßnahmenempfehlungen zur Umsetzung ausgewählt:

 

1.       Für den Kyllradweg, der vor allem im touristischen Radverkehr, zunehmend aber auch für den alltäglichen Radverkehr eine hohe Bedeutung hat, ist auf dem Gebiet der Stadt Gerolstein der Neubau einer Querungshilfe an der Lissinger Straße (K 32) empfohlen worden. Diese Querungshilfe sichert nicht nur den querenden Rad-, sondern auch den Fußverkehr an dieser Stelle.

 

2.       Die Parallelführungen zu den klassifizierten Straßen sollen durch ein innerstädtisches Fahrradwegweisungssystem allen Verkehrsteilnehmenden sichtbar gemacht werden, wobei nach dem Motto verfahren werden soll „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Hierfür sind Planungs-, Abstimmungs- und Umsetzungsleistungen erforderlich.

 

3.       Eine erfolgreiche Fahrradförderung schließt neben der Infrastruktur für den fahrenden Radverkehr die für den ruhenden Radverkehr mit ein und integriert darüber hinaus auch Serviceleistungen. So sollen am neu eröffneten Bahnhof Gerolstein auch Fahrradboxen, eine kleine Reparaturstation und evtl. eine Ladestation für E-Bikes und angeboten werden.

 

Um mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen zu können, wird auch die Erarbeitung von Grundlagendaten, begleitende Beratung sowie Prozesssteuerung für die folgenden Aufgaben benötigt.

 

·         Beratung zur Abstimmung und Vorbereitung der Umsetzung der definierten Projekte, Definition von Maßnahmenpaketen, die als Sofortmaßnahmen umgesetzt werden können

·         Vorbereitung, Teilnahme und Dokumentation der Abstimmungsgespräche mit der Stadtverwaltung und weiteren Akteuren (LBM, Kreis, DB, etc.)

·         Konkretisierung der Maßnahmenplanung bis HOAI-Leistungsphase 2, Zeichnung von Vorentwürfen zur geplanten Ausgestaltung der Radverkehrsinfrastruktur, Diskussion und Abstimmung, textliche Erläuterung der Vorentwürfe

·         Planung, Abstimmung und Umsetzung eines innerörtlichen Fahrradwegweisungssystems zur Inwertsetzung der parallelen Führungen

·         Konkretisierung der Infrastruktur für den ruhenden Radverkehr am Bahnhof Gerolstein sowie der gewünschten Serviceleistung

 

Der Rat ist der Meinung, dass sich Gedanken um eine eventuelle Hinweisbeschilderung „Schrittgeschwindigkeit“ für Radfahrer in der Hauptstraße gemacht werden sollten. Dort fahren die Fahrradfahrer oft zu schnell und entgegen der Einbahnstraße.