Sitzung: 12.07.2023 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 22
Vorlage: B-0030/23/12-090
Beschluss:
Der Stadtrat begrüßt
das Vorhaben sowie die angedachten Maßnahmen und beschließt die Umsetzung der
beschriebenen Radwegekonzept-Maßnahmen in der Stadt Gerolstein. Der Stadtrat
beauftragt die Verwaltung die erforderlichen Schritte zu unterstützten und zu
begleiten.
Der Stadtbürgermeister
wird ermächtigt Zuwendungsanträge aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“
(Zuwendung bis 90% für Finanzschwache Kommunen) zu stellen und im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel im Benehmen mit den Beigeordneten die
Ausschreibung von Planungs- und Ausführungsleistungen durchzuführen und
entsprechende Aufträge zu erteilen.
Sachverhalt:
Für die
Verbandsgemeinde Gerolstein wurde im Jahr 2022 ein Radverkehrskonzept
erarbeitet und politisch beschlossen.
Auch auf dem Gebiet der Stadt Gerolstein wurden die
klassifizierten Straßen und alternative Parallelführungen befahren und mit
Maßnahmen belegt. Vor allem auf der Brunnenstraße werden in absehbarer Zeit mit
dem Neubau der Hochbrücke neue Angebote für den Radverkehr geschaffen. Hier ist
der LBM Gerolstein als Baulastträger federführend und die Maßnahmenplanung für
den Radverkehr erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem LBM und Planungsbüro
VIA. Andernorts sind auf den klassifizierten Straßen in Gerolstein wenig
Gestaltungsspielräume vorhanden, so dass die parallelen Alternativführungen zur
Sicherung des Radverkehr eine hohe Bedeutung besitzen.
Zwei parallel zum Hauptstraßennetz verlaufende
Alternativverbindungen haben für die Stadt Gerolstein eine besondere Bedeutung:
1.
Die Inwertsetzung der Verbindung vom Zentrum/Bahnhof ins
Gewerbegebiet Vulkanring über einzurichtende Fahrradstraßen Am Auberg und
Eichenweg zur Umfahrung der L 29
2.
Eine Radwegeführung von Sarresdorf zu den südlich der
Bahn liegenden Zielen über Kylltalradweg, „Am Rasbach“, "Zum
Sportffeld" zur Umfahrung der K 32.
Sowohl die Landes- als auch die Kreisstraße werden
während der Bauphase der Hochbrücke und der Umleitung der Schwerverkehre durch
die Stadt Gerolstein deutliche höhere Verkehrsbelastungen zu bewältigen haben,
so dass eine Inwertsetzung und Sichtbarmachung der Parallelführungen für die
Förderung und Sicherung des Radverkehrs in der Stadt Gerolstein von hoher
Bedeutung sind.
Zusätzlich zu diesen beiden Achsen, die den Radverkehr
parallel zum Hauptstraßennetz führen sollen, wurden von der Stadt Gerolstein
folgende Maßnahmenempfehlungen zur Umsetzung ausgewählt:
1.
Für den Kyllradweg, der vor allem
im touristischen Radverkehr, zunehmend aber auch für den alltäglichen
Radverkehr eine hohe Bedeutung hat, ist auf dem Gebiet der Stadt Gerolstein der
Neubau einer Querungshilfe an der Lissinger Straße (K 32) empfohlen
worden. Diese Querungshilfe sichert nicht nur den querenden Rad-, sondern auch
den Fußverkehr an dieser Stelle.
2. Die
Parallelführungen zu den klassifizierten Straßen sollen durch ein
innerstädtisches Fahrradwegweisungssystem allen Verkehrsteilnehmenden
sichtbar gemacht werden, wobei nach dem Motto verfahren werden soll „So viel
wie nötig, so wenig wie möglich“. Hierfür sind Planungs-, Abstimmungs- und
Umsetzungsleistungen erforderlich.
3. Eine
erfolgreiche Fahrradförderung schließt neben der Infrastruktur für den
fahrenden Radverkehr die für den ruhenden Radverkehr mit ein und integriert
darüber hinaus auch Serviceleistungen. So sollen am neu eröffneten Bahnhof
Gerolstein auch Fahrradboxen, eine kleine Reparaturstation und evtl. eine
Ladestation für E-Bikes und angeboten werden.
Um mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen zu können,
wird auch die Erarbeitung von Grundlagendaten, begleitende Beratung sowie
Prozesssteuerung für die folgenden Aufgaben benötigt.
·
Beratung zur Abstimmung und Vorbereitung der Umsetzung der definierten
Projekte, Definition von Maßnahmenpaketen, die als Sofortmaßnahmen umgesetzt
werden können
·
Vorbereitung, Teilnahme und Dokumentation der Abstimmungsgespräche mit der
Stadtverwaltung und weiteren Akteuren (LBM, Kreis, DB, etc.)
·
Konkretisierung der Maßnahmenplanung bis HOAI-Leistungsphase 2, Zeichnung
von Vorentwürfen zur geplanten Ausgestaltung der Radverkehrsinfrastruktur,
Diskussion und Abstimmung, textliche Erläuterung der Vorentwürfe
·
Planung, Abstimmung und Umsetzung eines innerörtlichen
Fahrradwegweisungssystems zur Inwertsetzung der parallelen Führungen
·
Konkretisierung der Infrastruktur für den ruhenden Radverkehr am Bahnhof
Gerolstein sowie der gewünschten Serviceleistung
Der Rat ist der Meinung, dass sich Gedanken um eine eventuelle
Hinweisbeschilderung „Schrittgeschwindigkeit“ für Radfahrer in der Hauptstraße
gemacht werden sollten. Dort fahren die Fahrradfahrer oft zu schnell und
entgegen der Einbahnstraße.