Sitzung: 21.06.2023 Bauausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 11
Vorlage: 2-0111/23/12-038
Beschluss:
Es wird der
Beschluss gefasst, dass in der heutigen Sitzung keine Entscheidung getroffen
wird. Die Verwaltung wird gebeten Fördermöglichkeiten zu prüfen, z. B. I-Stock, Radwegbau, Städtebauförderung. Es
soll parallel dazu geprüft werden, on die Finanzierung der Maßnahme durch eine
zeitlich befristete Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer möglich ist.
Sachverhalt:
Die stählerne Eselsbrücke ist stark abgängig und wurde
aus Gründen der Sicherheit im Herbst 2022 für den öffentlichen Verkehr
gesperrt. Da die Deutsche Bahn AG bereits erste Planungen für die
Elektrifizierung der Eifelstrecke im Jahr 2026 vorantreibt, wird es
erforderlich, eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise herbeizuführen.
Grundsätzlich wäre die lichte Höhe der Brücke geeignet, um die Oberleitungen
mittels Kettenwerksabhängung zu kreuzen.
Im
Prinzip gibt es 3 Lösungsmöglichkeiten zu Klärung der Situation
1.
Die Brücke wird wie ursprünglich einmal
vorgesehen, grundlegend saniert. Die Kosten für eine derartige Sanierung wurden
vom Büro Reihsner auf aktuell ca. 425.000 € beziffert. Zusätzlich müsste die DB
AG einen Zugriffschutz für die Oberleitungen in Form eines Torsionsbalkens vor
und hinter der Brücke im Gleisbereich errichten, um das Bauwerk nicht mit
zusätzlichen Lasten zu beanspruchen.
2.
Die Brücke wird auf Grund ihrer Vorschädigung
komplett erneuert und hierbei kann auch der Zugriffsschutz mit Berücksichtigung
finden. Der Neubau einer Aluminiumbrücke auf den sanierten Widerlagern und
Pfeilern wurde vom Büro Reihsner aktuell mit ca. 915.000 € beziffert. Die
Mehrkosten können u.a. damit begründet werden, dass Aluminium einen besseren
Korrosionsschutz bietet und das Bauwerk über die volle Lebensdauer
abgeschrieben werden kann.
3.
Die Brücke wird ersatzlos zurück gebaut, da
die Querung von Kyll und Bahn als Fußgänger auch gefahrlos im Bereich der neuen
Überführung am Bahnhof möglich ist (der Kyllradweg nutzt die Eselsbrücke
nicht). Der Rückbau würde sinnigerweise parallel zur Elektrifizierung erfolgen
um die Kosten für Sicherungsposten, Betrag u.ä. zu reduzieren. Aktuell werden
die Rückbaukosten vom Büro Rheisner auf insgesamt ca. 205.000 € beziffert.
Hierin sind Ansätze für Streckensicherung (ca. 14.000 €) sowie Planungskosten
(ca. 31.000 €) enthalten die ggf. in Teilen einzusparen wären. Des Weiteren
kann die DB AG auf den aufwendigen Zugriffsschutz samt Kettenwerkabsenkung
verzichten. Daher wäre zu klären, ob sich die Bahn angemessen am Rückbau
beteiligen wird.
Edgar Steffes stellt das Gutachten aus dem Jahre 2018
erneut vor und erläutert weitere Einzelheiten aufgrund von Nachfragen der
Ausschussmitglieder. Im Ausschuss wird ausgiebig darüber diskutiert, ob die
Eselbrücke noch unbedingt nötig ist, da am Bahnhof ein Übergang mit Aufzug zum
Kasselburger Weg entstanden ist und beim Neubau der Hochbrücke beidseitig ein
Fuß- und Radweg geplant sind.