Sitzung: 28.02.2023 Ortsgemeinderat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 11, Nein: 1
Vorlage: G-0005/23/39-007
Beschluss:
Der Ortsgemeinderat beauftragt die Ortsbürgermeisterin, die
Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Technik als Investition in die Zukunft
in die Wege zu leiten. Die Finanzierung soll über Vorfinanzierung auf 10
Jahre durch Westenergie erfolgen um möglichst zeitnah eine jährliche
Einsparung im Haushalt im Bereich der Straßenbeleuchtungskosten zu generieren. Weiterhin
soll die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden wie bislang
erfolgen.
Sachverhalt:
Auf Initiative des Landkreises Vulkaneifel wurden in der Umsetzung
des Kreisklimaschutzkonzeptes verschiedene Modelle zur kreisweiten Umrüstung
der Straßenbeleuchtungen auf LED geprüft.
Dabei wird jede Ortsgemeinde einzeln betrachtet, da unterschiedliche
finanzielle Ausgangslagen bestehen sowie in Teilen bereits Umrüstungen auf
LED-Technik erfolgt sind.
Im Rahmen der Vorprüfung wurden alle Alternativen geprüft - wie z.B. Ausstieg aus den ehem. RWE-Verträgen
mit Neuabschluss (Inanspruchnahme von Zuschüssen aus der Kommunalrichtlinie,
Landeszuschüsse etc.) evtl. auch über einen kreisweiten Rahmenvertrag.
Weiterhin wurde z.B. auch mit der Energieversorgung Mittelrhein
(EVM) verhandelt. Diese hat kein Interesse im Landkreis Vulkaneifel als
Konkurrent anzutreten - außerdem müsste dann seitens EVM oder anderer
potentieller Mitbewerber erheblich in Infrastruktur investiert werden. Die
bestehenden RWE-Verträge wurden inhaltlich durch den Landkreis überprüft. In
den bestehenden laufenden Verträgen die seinerzeit fast flächendeckend - auf
Empfehlung des Gemeinde- und Städtebundes geschlossen wurden - ist das Eigentum
auf RWE / Innogy übertragen worden.
Es
ist zwar eine Ausstiegsklausel enthalten, dann müssten die Ortsgemeinden jedoch
die komplette Anlage zum Restwert zurückkaufen und dann auch noch weiterhin
Netzentgelte zahlen. Eine Investition die sich die meisten Ortsgemeinden nicht
leisten können
Ziel der Verhandlungen auf Kreisebene mit Innogy (jetzt
Westenergie) war es daher, dass die Gemeinden von Beginn an - sofort nach der
Umrüstung auch Einsparungen generieren, die die Haushalte vor Ort entlasten.
Folgende Dinge wurden vereinbart:
1) Die Umrüstung kann im Rahmen der Wartung erfolgen (Reduzierung
der Umrüstungskosten)
2) Wenn sich möglichst viele Gemeinden bei der kreisweiten
Umrüstaktion beteiligen, können erhebliche Einsparungen durch einen Großeinkauf der Lampenmodule erzielt
werden. Diese Einsparungen können sofort an die Kommunen weitergegeben werden.
c) Eine Öffnungsklausel wurde festgelegt, falls die Gemeinde die
Energie für die Straßenbeleuchtung künftig evtl. selber produzieren möchte
(z.B. Wind/PV mit entsprechender Speichertechnik).
Konkret liegen der Ortsgemeinde Wiesbaum das Angebot von
17.01.2023 vor.
Es gibt grundsätzlich drei Formen der Finanzierung:
1. Eigenmittel der Gemeinde
2. Kommunalkredit
3. Vorfinanzierung
durch Westenergie (verzinstes Contracting-Modell)
Für die Ortsgemeinde Wiesbaum kommt lediglich die Variante 3 in Frage, da die
Ortsgemeinde weder über Eigenmittel verfügt, noch einen Kommunalkredit für die
Maßnahme bewilligt bekommt.
Mit der Vorfinanzierung durch die Westnergie ergibt sich bei eine
auf 10 Jahre ausgelegte Finanzierungsrate von 12.199 €. Dem stehen
Einsparungen von 13.722 € gegenüber, so dass jährlich ein positiver
Finanzierungssaldo von 1.523 € entsteht. Ab dem 10. Jahr steht die volle
Einsparung dem Gemeindehaushalt zur Verfügung.
RM H. Stuck weist darauf hin, bei Vertragsabschluss
darauf zu achten, dass die CO2-Einsparung von 14 t/a der Gemeinde zugerechnet
wird.