Sitzung: 14.12.2022 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 21
Vorlage: 2-3729/22/12-503
Beschluss:
Der Stadtrat nimmt die Information zum
Sachstand im Projekt „Realisierung eines Radweges von Gerolstein nach Prüm“ zur
Kenntnis.
Sachverhalt:
Die Stadt Gerolstein und die
Verbandsgemeinde Prüm planen gemeinsam die Realisierung eines Radweges auf der
alten Bahntrasse zwischen Gerolstein und Prüm. Mit der Umsetzung des
Gemeinschaftsprojektes ist der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein
beauftragt.
Zu diesem Projekt haben die
Stadtratsfraktionen von CDU und UWG am 01.12.2022 den im Wortlaut dieser
Vorlage beigefügten Antrag gestellt. Stadtbürgermeister und Verwaltung haben
den LBM aufgrund des o.g. Antrages um eine aktuelle Information zum Sachstand
gebeten und von Herrn Enders daraufhin nachfolgende Stellungnahme erhalten:
„Auf dem Streckenabschnitt der
B410 zwischen Prüm und Gerolstein ist aufgrund des starken Verkehrsaufkommens
eine sichere Führung des Rad- und Fußverkehrs nicht gewährleistet. Zur
Entflechtung soll auf der noch im Nahbereich vorhandenen, stillgelegten
Bahntrasse ein kombinierter Geh-/Radweg errichtet werden.
Planungsbeginn: Kreisverkehrsplatz
B265/Gerberweg/Prümtalstraße in Prüm
Planungsende: Bahn/Kyll/Rasbach in
Höhe HIT Verbrauchermarkt Stadt Gerolstein
Die Länge des Abschnittes beträgt
ca. 22,65 km, die geplante Breite des Geh-Radweges 2,50m. Die Planung
beinhaltet zudem die Sanierung der Bauwerke, die Anbindungen an angrenzende
Gemeinden, sowie die Anlegung von 2 Park-/Rastanlagen. Zu möglichen Standorten
der beiden Rastplätze steht noch eine abschließende Prüfung aus
landespflegerischer Sicht aus.
Die verkehrstechnischen
Planungsarbeiten werden vom LBM Gerolstein selbst durchgeführt und sind seit
Anfang Oktober 2021 in der Bearbeitung. Die planerische Darstellung des
Radweges erfolgt auf der Basis von DGM-Daten. Hierzu werden Übersichts-/ und
Lagepläne, sowie ein Regelquerschnitt mit einzelnen Querprofilen erstellt. Die Planung der Bauwerke erfolgt ebenfalls
hausintern im LBM Gerolstein.
Die landespflegerische
Begleitplanung wird derzeit durch ein externes Planungsbüro erstellt. Die
Bestandskartierung (Biotopkartierung und die faunistische Kartierung) ist
abgeschlossen. Die gesamte Trasse ist landespflegerisch sehr sensibel. Es
wurden insgesamt über 130 betroffene und teilweise pauschalgeschützte Tier- und
Vogelarten kartiert. Derzeit wird die Eingriffsermittlung erstellt und
festgelegt welche Maßnahmen als Ausgleich nötig sind. Anschließend erfolgt die
konkrete Flächenbedarfsermittlung für den erforderlichen landespflegerischen
Ausgleich.
Eine Rodung der Strecke und damit
auch der Verkauf der Gleise ist erst möglich, wenn die landespflegerische
Genehmigung vorliegt. Man muss deutlich darauf hinweisen, dass eine andere
Vorgehensweise im Hinblick auf den Artenschutz strafrechtliche Konsequenzen
hätte. Auf der Grundlage der inzwischen abgeschlossenen Bestands- u.
Konfliktermittlung wird aktuell am landespflegerischen Maßnahmenprogramm
gearbeitet und in der ersten Jahreshälfte 2023 soll der Genehmigungsantrag
gestellt werden. Der LBM wird die Maßnahme dementsprechend für den
Bundeshaushalt 2024 anmelden.
Die Rodungen wird der LBM angehen,
sobald die landespflegerische Genehmigung vorliegt – allerdings nicht vor
Oktober 2023 (Vegetationsperiode).“
In der Stellungnahme des LBM wird
deutlich, dass die von den beiden Fraktionen beantragte Rodung der Bahnstrecke
im städtischen Eigentum bis zum 28.02.2023 und ein anschließender Verkauf der
Gleise aktuell nicht möglich ist und strafrechtliche Konsequenzen für die Stadt
Gerolstein hätte. Sobald alle Genehmigungen vorliegen, wird der LBM –
voraussichtlich im Herbst 2023 - eine Rodung der gesamten Strecke in Auftrag
geben und das weitere Vorgehen zum Verkauf der Gleise mit der Stadt Gerolstein
und Verbandsgemeinde Prüm abstimmen.
Herr Enders hält seine persönliche
Teilnahme an der Stadtratssitzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für
erforderlich. Die VG-Verwaltung teilt diese Auffassung. Sobald die landespflegerische
Genehmigung vorliegt, werden LBM und Verwaltung das Projekt – voraussichtlich
in der zweiten Jahreshälfte 2023 – im Fachausschuss oder Stadtrat vorstellen.
Die antragstellenden Fraktionen
ziehen die Abstimmung über ihren Beschlussvorschlag zurück, da sich aus den
Ausführungen der Verwaltung und des LBM ergibt, dass dies aktuell so nicht
möglich ist.