Beschluss:

 

Der Ausschuss erkennt die Dringlichkeit der Maßnahmen am Regenrückhaltebecken Stadtkyll und beauftragt das Fachbüro IBL Lorenz mit der Sicherheitsüberprüfung samt Umbaukonzept für insgesamt 34.350,54 €. Die Umbauvarianten samt Kosten werden als Grundlage für die noch zu stellenden Förderanträge in einer der nächsten Sitzungen des BPU vorgestellt.

Sachverhalt:

 

Das Regenrückhaltebecken an der Wirft in Stadtkyll wurde am 14.07.2021 stark beschädigt. Der Damm des Vorbeckens wurde derart überströmt, dass Teile des Dammes durch Erosion komplett weggespült wurden. Wasser-, Abwasserleitungen, Mittelspannungs- und Telekommunikationsleitungen wurden freigelegt. Zu einem Totalverlust des Dammes kam es nicht. Auf dem beiliegenden Bild ist zu erkennen, wie ein örtliches Bauunternehmen den Damm nach Vorgaben der Fachplaner Lorenz und Struktur u. Genehmigungsdirektion Nord (SGD) wieder aufbaut.

 

 

Am Hauptdamm kam es nur zu kleineren Schäden durch Überströmung, da hier vor 2 Jahren ein zusätzlicher Notüberlauf eingebaut wurde. Im weiteren Verlauf der Wirft kam es zu massiven Schäden im Bereich der Wohnbebauung.

 

Nach Vorgabe der SDG Nord sind beide Absperrbauwerke nach dem Extremhochwasser grundlegend zu überprüfen und für zukünftige Ereignisse umzurüsten. Dies kann durch ein Änderung des Betriebes erfolgen, in dem z.Bsp. das Hauptbecken zu einem „grünen Becken“ umfunktioniert wird. Hierdurch kann auch der Rückhalteraum vergrößert werden. Die Wasserfläche würde durch eine extensiv bewirtschaftete Wiese ersetzt welche regelmäßig überflutet würde.

 

 

Im Bereich des Vorbeckens sollte die Wasserfläche erhalten bleiben, da diese als Sedimentfang dient und der anliegende Ferienpark auf den See angewiesen ist. Seitens der SGD würde begrüßt, wenn zusätzliche Überströmeinrichtungen bzw. Betriebseinrichtungen ggf. so angelegt werden, dass eine Durchgängigkeit für das Gewässer 2. Ordnung  hergestellt wird. Ob dies topographisch möglich ist, müssen weitere Planungen aufzeigen.

 

Unabhängig von diesen Arbeiten möchte man einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich Hochwasserfürsorge an der Wirft vorantreiben, so dass mittelfristig auch das Einzugsgebiet der Wirft samt möglichen Rückhaltemöglichkeiten im Zuge des Hochwasserschutzkonzeptes überprüft werden sollen.

 

Um einen entsprechenden Förderantrag gem. VV Wiederaufbau bzw. Aktion Blau vorlegen zu können, wird es im nächsten Schritt erforderlich, ein Fachbüro mit den Planungsaufgaben Geotechnik, Standsicherheit, Betriebseinrichtungen und Umbau/Sanierungskonzept zu beauftragen. Die Anlage wird seit 1996 vom Fachbüro IBL, Badmünstereifel betreut. Da die ersten Sicherungsmaßnahmen ebenfalls vom Büro IBL begleitet wurden, hat das Büro am 27.07.2022 ein Angebot für die erforderlichen Ingenieurleistungen im Stundenlohn vorgelegt. Die Überprüfungen, Standsicherheitsnachweise, hydraulichen Nachweise werden für  19.784,94 € angeboten. Die Variantenuntersuchung samt Umbaukonzept und Schlussbericht werden mit 14.565,60 € beziffert.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Die Maßnahme wurde bei der VV Wiederaufbau angemeldet. Die Kosten können bei Bedarf bis zum 30.06.2023 noch angepasst werden.