Sitzung: 22.04.2021 Verbandsgemeinderat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Nein: 3, Enthaltungen: 1
Vorlage: 2-2616/21/01-526/1
Beschluss:
Entsprechend
der Empfehlungen des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses und des Haupt- und
Finanzausschusses begrüßt der Verbandsgemeinderat den Ansatz der
Interkommunalen Zusammenarbeit und das gemeinsame Ziel, an der zukünftigen
Trasse der Autobahn A1 einen gemeinsamen Industrie- und Gewerbepark zu
entwickeln und beauftragt den Bürgermeister mit der Interessenvertretung in der
Lenkungsgruppe.
Die
zuständigen Fachstellen aus den Bereichen der Landes-/Regionalplanung,
Raumordnung und Flächennutzungsplanung sind über die Planungsabsichten zu
informieren und werden gebeten, bei zukünftigen Planfortschreibungen das
Projekt „Industrie- und Gewerbepark A1 bei Nohn“ mit aufzunehmen.
Die
Verwaltung wird beauftragt, eine raumordnerische Vorprüfung beim
Innenministerium Rheinland-Pfalz über die SGD Nord zu beantragen.
Zur
Bekräftigung der gemeinsamen Zusammenarbeit soll der Bürgermeister den beigefügten
„Letter of Intent“ unterzeichnen.
Die
Organisation und Koordination übernimmt zunächst die Verbandsgemeindeverwaltung
Gerolstein.
Die
Räte sind frühzeitig über die weiteren Schritte und Kosten zu informieren.
Sachverhalt:
Gemeinsame
Beschlussvorlage für die Gremien:
- Ortsgemeinderat
Nohn
- Verbandsgemeinderat
Gerolstein
- Verbandsgemeinderat
Adenau
- Gemeinderat
Blankenheim
Sachverhalt:
Bereits im
Jahr 2006 haben sich die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Hillesheim und
Adenau sowie der Gemeinde Blankenheim für die Entwicklung eines gemeinsamen
grenzübergreifenden Industrie- und Gewerbeparks ausgesprochen.
Wegen der
stockenden Verfahren zum Thema Weiterbeau A1 wurde die Entwicklung eines
gemeinsamen Gewerbeparks zunächst zurückgestellt.
In einem
ersten Arbeitsgespräch Anfang 2020 berichteten Bürgermeister Nisius und
Bürgermeister Hartmann, dass für die Verbandsgemeinde Adenau sowie in der
Gemeinde Blankenheim ein akuter Handlungsbedarf besteht; es stehen keine bzw.
nicht ausreichend verfügbare Gewerbeflächen mehr zur Verfügung. Dies führe in
einzelnen Fällen schon zur Abwanderung von Betrieben. Dies ist zum einen der
Raum- und Landesplanung aber insbesondere auch der topographischen Lage
(Ahrtal) geschuldet.
Auch auf dem
Gebiet der Verbandsgemeinde Gerolstein stehen keine größeren Entwicklungsflächen
zur Verfügung.
Der
Industrie- und Gewerbepark in Wiesbaum im Bereich der Verbandsgemeinde
Gerolstein ist bis auf wenige Flächen vermarktet. Ausdehnungsmöglichkeiten
größeren Ausmaßes stehen an dieser Stelle und andernorts in der
Verbandsgemeinde Gerolstein (teilweise auch der Topographie geschuldet,
Stichwort Kylltal) nicht zur Verfügung.
Die
Ortsgemeinde Nohn hat ebenfalls Interesse bekundet, im Bereich der vorgesehenen
Autobahntrasse einen Industrie- und Gewerbepark mit zu entwickeln und könnte
ca. 20 ha eigene Flächen in das Projekt mit einbringen.
Der
Lückenschluss der Autobahn A1 genießt politisch und planerisch höchste
Priorität. Entsprechende Haushaltsmittel und personelle Ressourcen sind bei
Bund und Land bereitgestellt.
Um einen
Gewerbepark gemeinsam in dieser Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit
entwickeln zu können, gilt es parallel frühzeitig die Weichen zu stellen.
Am
07.09.2020 fand ein weiteres Arbeitsgespräch statt, an dem Vertreter der SGD
Nord (Koblenz), der Planungsgemeinschaft Region Trier, der Bezirksregierung
Köln, des Landkreises Vulkaneifel/Ahrweiler und des Kreises Euskirchen sowie
die Vertreter der v.g. Kommunen teilgenommen haben.
Inhaltlich
ging es darum, die zuständigen Stellen der Landes- und Raumplanung frühzeitig
in ein solches Projekt mit einzubinden.
Grundsätzliche
Bedenken gegen das Projekt wurden nicht vorgetragen. Vielmehr wurde dieser wohl
einzigartige grenzüberschreitende Ansatz der Zusammenarbeit begrüßt.
Auf der
Ebene der Planungsgemeinschaft Trier besteht zudem die Möglichkeit, die
Gebietskulisse noch in der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsplanes mit
zu berücksichtigen.
Auch in NRW
ist ein neuer Regionalplan in Aufstellung. Von Seiten der Gemeinde Blankenheim
und des Kreises Euskirchen ist anzustreben, dass der interkommunale Bedarf an
Gewerbeflächen zusätzlich zum kommunalen Bedarf der Gemeinde im Regionalplan
des Landes NRW Aufnahme findet. Der Lückenschluss der A1 und damit einhergehend
die Entwicklung neuer Bedarfe muss in der Regionalplanung Berücksichtigung
finden.
Ein „Letter
of Intent“ zur gemeinsamen Zusammenarbeit wurde von der Verwaltung erarbeitet.
Die Absichtserklärung und die ins Auge gefasste Gebietskulisse sind dieser
Vorlage beigefügt.
Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss (08.02.2021) und
der Haupt- und Finanzausschuss (25.02.2021) der Verbandsgemeinde Gerolstein
haben das Projekt in Ihren Sitzungen beraten und mehrheitlich den nachfolgenden
Vorschlag zur Beschlussfassung empfohlen.
Fraktionsvorsitzender der CDU, Herr Schildgen, gibt zu
Protokoll, dass für das Projekt noch kein Geld verausgabt werden darf.
Bürgermeister Böffgen sagt zu, dass die Räte frühzeitig über die weiteren
Schritte und ggf. Kosten informiert werden. Diese Aussage wird Bestandteil der
Beschlussfassung.