Sitzung: 15.12.2020 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 2-2553/20/01-470
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt die
Umsetzung der Planungsvariante II mit kalkulierten Kosten von 3,162 Mio. €.
Der Ausschuss empfiehlt dem
Verbandsgemeinderat im Haushalt 2021 zur Finanzierung dieser Planung
zusätzliche Mittel in Höhe von 200.000 € zur Verfügung zu stellen, die mit
einer zusätzlichen Kreditaufnahme finanziert werden.
Die Verwaltung wird beauftragt, die
Baugenehmigung für diese Planung zu beantragen und die Ausschreibung
vorzubereiten. Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss wird in seiner nächsten
Sitzung über die Planung informiert.
Sachverhalt:
Der Neubau der Sporthalle an der
Realschule in Hillesheim ist im Haushalt der Verbandsgemeinde wie folgt
veranschlagt:
- Kosten für den Neubau einer Sporthalle 3.000.000 €
- Landeszuschuss 1.129.500 €
- Eigenanteil 1.870.500 €
Hinzu kommen im Haushalt 2022 die
Kosten für den evtl. erforderlichen Abriss der alten Sporthalle, den Umbau der
PV Anlage vom alten Sporthallen- auf das Schuldach, die Anlegung eines
Parkplatzes und einer Fußwegverbindung zur neuen Sporthalle. Diese Kosten
werden aktuell mit 440.000 € kalkuliert.
Hieraus
ergibt sich aktuell folgende Gesamtkostenkalkulation:
-
kalkulierte Kosten für den Neubau einer Sporthalle 3.000.000 €
-
kalkuliert Kosten für den Abriss der alten Halle etc. 440.000 €
-
voraussichtliche Gesamtkosten 3.440.000
€
./.
Landeszuschuss 1.129.500
€
=
voraussichtlicher Eigenanteil VG Gerolstein insgesamt 2.310.500 €
Zusammenfassung der bisherigen Beratungen:
02.03.2020 erste
Vorstellung der Planungsbüros in einer gemeinsamen Sitzung des
Haupt- und
Finanzausschusses und des Bau- Planungs- und Umweltausschusses
24.03.2020 Vergabe
des Planungsauftrages im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
11.05.2020 Vorstellung
des ersten Planentwurfes im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
02.07.2020 Vorstellung
des zweiten Planentwurfes im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
04.08.2020 Vorstellung
der Kostenberechnung im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
August 2020 Mitteilung
des Innenministeriums, dass eine höhere Bezuschussung nicht möglich ist
27.08.2020 Beratung
über Finanzierungsmöglichkeiten im Haupt- und Finanzausschuss
28.09.2020 Vorstellung
des dritten Planentwurfes im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
01.10.2020 Beratung
über Finanzierung des dritten Planentwurfes im Haupt- & Finanzausschuss
23.10.2020 „Expertenkreisberatung“
über Optimierungsmöglichkeiten
29.10.2020 Meinungsaustausch
mit Schulleitung und Stadt Hillesheim
10.11.2020 Meinungsaustausch mit der
Schulaufsicht (ADD Trier) und Unfallkasse
11.11.2020 Meinungsaustausch im
Beigeordnetengespräch
23.11.2020 Meinungsaustausch mit Schulleitung und
Stadt Hillesheim
26.11.2020 Beratung über Finanzierung mit
Kommunalaufsicht und Stadt Hillesheim
01.12.2020 Meinungsaustausch im Ältestenrat
Aktuelle
Beschlusslage:
Bau-, Planungs- und Umweltausschuss:
Der
Ausschuss hat am 28.09.2020 nach einer ausführlichen Beratung die Umsetzung mit
einem komprimierten Raumkonzept und kalkulierten Gesamtkosten von 3 Mio. €
empfohlen.
Haupt- und
Finanzausschuss:
Der Ausschuss hat am 01.10.2020
Mittel von 3 Mio. € für den Neubau beschlossen und die Verwaltung beauftragt,
die Planungsvariante gemeinsam mit „Baufachleuten“ aus den Gremien, Vertretern
der Schulen, der Stadt Hillesheim und dem Planungsbüro im Budgetrahmen zu
optimieren.
Am
23.10.2020 hat ein „Expertenkreis“, bestehend aus Vertretern des Planungsbüros,
Baufachleuten des Verbandsgemeinderates (Dieter Bernardy, Wolfgang Bauer,
Hendrik Eltze), Ingenieuren der Verbandsgemeindeverwaltung, den Beigeordneten
und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde gemeinsam eine optimierte
Planungsalternative im Kostenrahmen von rd. 3 Mio. € erarbeitet und deren
Umsetzung empfohlen, sofern die Schulleitung diesem Vorschlag zustimmt.
Bisher
haben die Schulleitung und die Stadt Hillesheim diesem Vorschlag nicht zugestimmt und wünschen
weiterhin die Umsetzung einer
(teureren) Variante mit Umkleiden / Duschen auf der Hallenebene und einer
Zuschauerempore. Formal ist die Zustimmung der Schulleitung und der Stadt
Hillesheim nicht erforderlich, da die Schulaufsicht (ADD Trier) und die
Unfallkasse bestätigt haben, dass hinsichtlich der Haftung und Aufsichtspflicht
keine Bedenken gegen die Umsetzung einer Variante mit Umkleiden und Duschen auf
der oberen Ebene bestehen.
Die
Vertreter der Stadt Hillesheim hatten signalisiert, dass die Stadt bereit wäre,
sich mit einem Zuschuss in Höhe von 200.000 € an den Mehrkosten zu beteiligen, sofern
die Kommunalaufsicht diese freiwillige Ausgabe im Haushalt der Stadt Hillesheim
genehmigt. Die Kommunalaufsicht hat daraufhin am 26.11.2020 entschieden, dass
eine solche freiwillige Ausgabe im Haushalt der Stadt nicht genehmigungsfähig
ist. Eine Kostenbeteiligung der Stadt
Hillesheim scheidet somit aus.
In
diesem Gespräch wurde von der Kommunalaufsicht angeregt, noch einmal einen
Zuschuss beim Landkreis zu beantragen. Einen Zuschussantrag der damaligen
Verbandsgemeinde Hillesheim hatte die Kreisverwaltung im Juli 2018 abgelehnt.
Die Verbandsgemeinde Gerolstein hat am 27.11.2020 erneut einen Zuschuss in Höhe
von 10 % der zuwendungsfähigen Kosten = 188.000 € beim Landkreis beantragt.
Sofern der Kreistag den Zuschuss im Haushalt 2021 veranschlagt, wird eine
abschließende Entscheidung erst im Sommer 2021 fallen, wenn der Landkreis
seinen Haushalt der ADD zur Genehmigung vorlegt. Der Kreiszuschuss würde sich
als Festbetrag immer an den max. zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 1,88 Mio.
€ orientieren und wäre unabhängig davon, ob die tatsächlichen Baukosten bei 3
Mio. € oder darüber liegen. Da die Verbandsgemeinde Gerolstein mit den weiteren
Schritten die Entscheidung des Landkreises / der ADD über eine Bezuschuss nicht
abwarten kann und die Erfolgsaussichten des Antrages aktuell eher gering
eingeschätzt werden, kann aktuell im VG
Haushalt kein Kreiszuschuss zur Mitfinanzierung veranschlagt werden.
Im
vorgenannten Gespräch hat die Kommunalaufsicht zugesagt, dass sie einer
Erhöhung des VG Budgets im Haushalt von aktuell 3 Mio. € auf max. 3,2 Mio. €
zustimmen würde, wenn die VG Gremien eine Erhöhung des Haushaltsansatzes um
max. 200.000 € beschließen. Die Finanzierung dieser 200.000 € müsste über eine
zusätzliche Kreditaufnahme der VG erfolgen.
Der
Ältestenrat hat in seiner Sitzung am 01.12.2020 empfohlen, dem Haupt- und
Finanzausschuss am 15.12.2020 folgende zwei Planungsvarianten zur
abschließenden Beratung und Beschlussfassung vorzustellen:
-
Variante
I =
Die im BPU am 28.09.2020 beschlossene und im
„Expertenkreis“ am 23.10.2020 „optimierte“ Planung mit Sporthalle /
Geräteräumen auf der unteren und Umkleiden / Duschen auf der oberen Ebene ohne
eigenständige Zuschauerempore im Kostenrahmen von 3 Mio. €.
Der HuFa hat dieser Planung, die bereits im
Haushalt vollständig finanziert ist, am 01.10.2020 zugestimmt. Die Zustimmung
der Schulaufsicht (ADD), Unfallkasse und Kommunalaufsicht liegen vor.
Die Schulleitungen (Realschule &
Grundschule) und die Stadt Hillesheim haben dieser Planung bisher nicht
zugestimmt. Formal ist diese Zustimmung nicht erforderlich.
- Variante
II =
Eine aus der
Ursprungsplanung im März 2020 entwickelte Kompromissvariante mit Sporthalle,
Geräteräumen, Duschen und Umkleiden auf der Hallenebene und einer
Zuschauerempore ohne Zuschauertoiletten, Nebenräume und Tribüne. Die Kosten
dieser Kompromissvariante hat das Planungsbüro am 01.12.2020 mit 3,162 Mio. €
kalkuliert.
Zur Finanzierung
dieser Planung müssten im VG Haushalt 2021 zusätzliche Mittel in Höhe von
200.000 € bereitgestellt werden, die über eine zusätzliche Kreditaufnahme zu
finanzieren wären.
Die Schulleitungen,
die Stadt Hillesheim, die Schulaufsicht (ADD) und die Unfallkasse würden dieser
Planung zustimmen. Die Kommunalaufsicht würde den zusätzlichen Finanzbedarf von
max. 200.000 € im Haushalt 2021 der
Verbandgemeinde genehmigen.
Das Planungsbüro hat in der vergangenen Woche
übersichtliche Planzeichnungen für beide Varianten vorbereitet, welche den
Ausschussmitgliedern im Bürger- und Gremieninfoportal zur Verfügung gestellt
wurden. Beide Planungsvarianten werden ausführlich im Ausschuss durch den
Vorsitzenden, Bürgermeister Hans Peter Böffgen, vorgestellt. Vertreter des
Planungsbüros sind zur Ausschusssitzung nicht anwesend, da diese sich in
Corona-Quarantäne befinden.
Die voraussichtlichen Kosten wurden für beide
Varianten vom Planungsbüro nach bestem Wissen und Gewissen gemeinsam mit den
Statikern und TGA Planern berechnet. Die Risiken, dass die tatsächlichen
Ausschreibungsergebnisse von den aktuellen Kostenkalkulationen abweichen, sind
bei beiden Planvarianten gleich.
Vor Eintritt in die Beratung machte
Bürgermeister Böffgen nochmals deutlich:
-
beide Varianten bedeuten eine erhebliche
Verbesserung für den Schul- und Vereinssport in Hillesheim,
-
alle Anforderungen der Unfallkasse und der
Schulaufsicht werden erfüllt, beide Varianten sind in der Hinsicht
genehmigungsfähig und können in 2021 angegangen werden;
-
beide Varianten sind als reine Sporthallen
ausgelegt und nicht als Veranstaltungshallen;
-
für beide Varianten sind konkreten
Finanzierungsvorschläge mit der Kommunalaufsicht abgestimmt,
-
es besteht in beiden Fällen das
Kostenentwicklungsrisiko in der Umsetzungsphase;
-
zu beiden Varianten kommen evtl. der Abriss der
alten Halle, die Gestaltung der hierdurch freiwerdenden Fläche als Parkplatz
und die Anlegung von Fußwegen hinzu. Aktuell werden diese Maßnahmen für 2022
mit 440.000 € kalkuliert.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Herr
Schildgen, signalisiert die Zustimmung seiner Fraktion für die Variante II in
Höhe von ca. 3,2 Mio. €. Dennoch gibt er zu bedenken, dass die Ausgangslage der
Ausschussschreibung des Projektes mit einem Gesamtvolumen von 3,0 Mio. €
geplant und veranschlagt war.
Auch bei den übrigen Fraktionen findet die
Variante II Zustimmung. Damit werde man den Ansprüchen und Wünschen der
örtlichen Schulen gerecht und ebenso den Interessen der Stadt Hillesheim und
der sporttreibenden Vereine in der Region.
Beigeordneter Peters begrüßt die
grundsätzliche Einigung aller Fraktionen, möchte dennoch seine persönlichen
Bedenken zu Protokoll geben. Die Variante II sehe auf Ebene 1 - Zuschauer eine
ca. 150 qm ungenutzte Fläche vor, welche erhebliche Heizkosten verursachen
wird. Die baurechtliche Zulässigkeit dieser Ebene ohne Gäste-, /
Zuschauertoilette zweifelt er an. Weiterhin sieht er das Problem, dass bei
Variante II die im Erdreich liegenden Umkleideräume keine natürliche
Belüftungsmöglichkeit haben. Aus seiner Sicht ist die kompakte Version der
Variante I zu favorisieren.
Ratsmitglied Schildgen fragt an, was mit der
Photovoltaikanlage auf der alten Turnhalle geschieht. Die Dachfläche der alten
Turnhalle ist verpachtet; dort wurde vom Pächter eine Photovoltaikanlage
installiert. Es ist geplant, die Anlage auf das Schulgebäude umzubauen. Die
Tragfähigkeit des Schuldaches muss noch geprüft werden. Weiterhin ist
vorgesehen, eine PV-Anlage auf das neue Turnhallendach zu installieren.
Weitere Fragestellungen werden von der
Fachabteilung, vertreten durch Fachbereichsleiter Carsten Schneider und
Bauingenieur Johannes Dahm, beantwortet.
Nach ausführlicher Diskussion wird die
Variante II vom Vorsitzenden zur Abstimmung gebracht.
Finanzielle Auswirkungen:
Zur Finanzierung dieser Planung müssen im
Haushalt 2021 zusätzliche Mittel in Höhe von 200.000 € zur Verfügung gestellt
werden, die vollständig aus Kreditmitteln zu finanzieren wären. Die
Kommunalaufsicht hat ihre Zustimmung dazu signalisiert.