Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Gemeinsamer Antrag der UWG Vulkaneifel, Stadtverband Gerolstein und der CDU Stadtverband Gerolstein:

 

1.       Sanierung Wohnmobilstellplatz der Stadt Gerolstein – Unterhalt –

2.       Erweiterung Wohnmobilstellplatz

3.       Produkt Wohnmobilstellplatz

 

„Begründung zu Punkt 1:

 

Der Wohnmobilstellplatz wird sehr rege durch Touristinnen und Touristen angenommen. Gerade in der langanhaltenden Corona-Pandemie ist dieser Zulauf noch stärker geworden.

Bei einer Begehung wurden zwei gravierende Mängel festgestellt:

 

a)      Becken Entsorgung Chemie-Toilette: diese ist stark renovierungsbedürftig und müsste dringend gänzlich erneut werden. Der Wasserhahn wurde kurzfristig durch den Bauhof erneuert. Das Becken ist undicht und die gesamte Apparatur ist verdreckt. Hinzu kommt noch, dass es augenscheinlich auch komplett undicht ist. Dieses Becken lässt sich nicht mehr hygienisch reinigen. Daher muss ein neues Entsorgungsbecken angeschafft und installiert werden.

b)      Die Stromversorgung entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und ist in dieser Form nicht mehr zulässig. Weiterhin müssen die Nutzer lange Kabelverbindungen herstellen, um eine Stromversorgung ihres Wohnmobiles zu ermöglichen. Die Verlängerungskabel liegen daher auch auf den Verkehrswegen und werden dauernd von ein- und ausfahrenden Wohnmobilen überrollt.

Daher müssen:

 

i.                     11 neue Stromsäulen angeschafft und angeschlossen werden (Stand der heutigen Technik)

a.       9 Stromsäulen großer Platz direkt gegenüber dem Schwimmbad; hier befindet sich aktuell nur eine Stromsäule

b.       2 Stromsäulen kleiner mittlerer Platz; hier befindet sich auch nur eine Stromsäule

ii.                   Dafür muss die bituminöse Schwarzdecke an 3 Stellen aufgeschnitten werden, damit eine Verbindung zwischen den einzelnen Säulen hergerichtet werden kann

iii.                 Zwischen den Säulen muss eine Rohrverbindung gebaggert und hergestellt werden.

 

Die beiden Fraktionen beantragen diese Maßnahmen zwecks Unterhaltmaßnahme für das Jahr 2021 vorzusehen und dafür eine Summe von 50.000 Euro in den Haushalt einzustellen.

 

Begründung zu Punkt 2:

 

Der Wohnmobilstellplatz ist „in die Jahre gekommen“ und muss den wachsenden Bedarf an Wohnmobilisten und den gesteigerten Anforderungen an Komfort und Innovation angepasst werden. Zurzeit sind 23 Wohnmobilstellplätze vorhanden (aber z.B. nur 2 Stromsäulen für 14 Wohnmobile). Durch die vorgesehenen Maßnahmen wird eine Bestückung von ca. 40 Wohnmobilen ermöglicht.

 

Die beiden Stadtratsfraktionen beantragen daher:

 

a)      Bau einer sog. Leerrohres rings um den gesamten Wohnmobilstellplatz. Dieses Leerrohr soll dazu dienen, sofort Strom und Lan-Kabel aufzunehmen. Weiterhin dient sie der zukünftigen Erweiterung und Anpassung an den technischen Fortschritt

b)      Bepflanzung einer Hecke entlang der Straße „Zum Sportfeld“ (direkt gegenüber dem Schwimmbad). Diese dient nicht nur zur Abschirmung der Stellplätze, sondern soll gleichzeitig als Begrenzungszaun für das Gelände dienen.

c)       Sträucher oder Hecken als Stellplatzmarkierung auf den 2 bereits vorhandenen Stellplätzen

d)      Bau von 3 Masten für freies W-Lan auf dem Wohnmobilstellplatz. Die W-Lan Anbindung könnte vom Schwimmbad aus erfolgen

e)       Bau eines Wirtschaftsgebäudes auf dem Tennisplatz 6. Darin sollen sich folgende Räumlichkeiten befinden:

 

a.       3 Dusch-/Waschräume (geschlechtsneutral) mit Fußbodenheizung

b.       Bau eines Arbeitsraumes

c.       Bau eines Technik-/Versorgungsraumes; incl. Gastherme für Heizung und Warmwasser

d.       Bau einer Spülküche mit 2 Spülbecken

e.       Errichtung eines Terminals für das bargeldlose Bezahlen

f.        Zugangssystem mittels Chipsystem:

 

                                                   i.      Eintritt in die Dusch-/Waschräume nur mittels Chip

                                                 ii.      Warmwasserversorgung (Duschen und Spülküche) nur mittels Chip

 

g.       Bau eines Gastankes für die Warmwasserherstellung (alternativ: Anschluss an das Nahwärmenetz der VG Gerolstein, welche das Schwimmbad, die Grund- und Realschule Plus, den Kindergarten und das Rathaus einbeziehen soll)

h.       Bau einer Regenwasserzisterne, um mit dem aufgefangenen Wasser die Unterflurentleerung zu reinigen und um eine Reinigung der Chemietoiletten zu ermöglichen

i.         Bau einer Photovoltaik-Anlage, um die Stromversorgung zu optimieren

 

f)        Automatisiertes Erfassungs- und Bezahlsystem:

 

a.       Ein- und ausfahrende Wohnmobile werden durch je eine Kamera erfasst

b.       Einbuchung über ein Terminal

c.       Bezahlvorgang über dieses Terminal

d.       Ausgabe eines System-Chip:

 

                                                   i.      Freischalten Stromversorgung auf dem Platz

                                                 ii.      Freischalten Warmwasserversorgung

                                               iii.      Zugang zum Dusch-/Waschraum

                                               iv.      Freischalten Spülküche

                                                 v.      Freischalten Frischwasserversorgung

 

e.       Erstellung einer Webseite:

 

                                                   i.      Informationen und Werbung für den Wohnmobilstellplatz

                                                 ii.      Erkennen von freien Plätzen auf dem Wohnmobilstellplatz

                                               iii.      Eine Buchungsmöglichkeit ist darüber nicht vorgesehen

 

f.        Errichtung von 6 weiteren Stromsäulen auf dem ehemaligen Tennisplatz; dadurch werden mind. 10 weitere Stellplätze ermöglicht

g.       Errichtung einer Trinkwassersäule auf dem ehemaligen Tennisplatz; neben bzw. an dem o.g. Gebäude

h.       Abfräsen des ehemaligen Tennisplatzes an mehreren Stellen, um die Stellplätze kenntlich zu machen. Diese Stellen werden dann eingesät, um eine Nutzung als Abstellort für die Kirmesbestücker zu gewährleisten.

i.         Neue Hinweisschilder (in Zusammenhang mit der Touristik GmbH Gerolsteiner Land)

j.         Bau einer neuen Unterflurentleerung, welche sich nach der Benutzung selbsttätig mittels Regenwassers reinigt.

Für die Planungs- und Herstellungskosten wird angeregt, die Summe von 200.000 Euro in den Haushalt 2021 einzustellen.

Auf die bereits vorliegenden Angebote wurde gesondert hingewiesen.

Weiterhin soll der Tennisverein „Tennis – Club Gerolstein“ frühzeitig über die beabsichtigte Baumaßnahme unterrichtet werden und ggfls. der vorhandene Nutzungsvertrag für den Platz 6 angepasst werden.

 

Begründung zu Punkt 3:

 

Die beiden Stadtratsfraktionen regen an, im Hauptproduktbereich Gestaltung Umwelt, Produktbereich Wirtschaft und Tourismus, Produktgruppe Tourismus, ein Produkt Wohnmobilstellplatz anzulegen.

 

Weiterhin wurde um Auskunft geboten, wie hoch die Einnahmen der Jahre 2015 bis 2020 (Stichtag 01.11.2020) für den Wohnmobilstellplatz sind und in welche Haushaltsstelle/Produktrechnung diese gebucht wurden bzw. werden. Über die Höhe der Einnahmen der vergangenen Jahre und auf welche Haushaltsstelle die Einnahmen verbucht worden sind, konnte Frank Reuter berichten. 

 

Laut den Informationen der Touristik GmbH Gerolsteiner Land liegen die Einnahmen aus dem Wohnmobilstellplatz bei jährlich ca. 13.000 Euro und sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Bisher zahlen die Gäste 10 € pro Wohnmobil pro Nacht. Hierin sind Strom, Wasser und die GeroGastCard enthalten.

 

Die beiden Fraktionn beantragen auch, die Kosten auf 12 Euro zu erhöhen; zuzüglich der GeoGastCard von 3 Euro. Im Jahr 2021 sind die Strom- und Wasserkosten noch in diesem Betrag enthalten.

Ab der Errichtung des automatisierten Erfassungs- und Bezahlsystem erfolgt die Abrechnung von Strom und Wasser verbrauchsabhängig. Abwasserentsorgung und W-Lan sollen kostenfrei bleiben.

 

Die beiden antragsstellenden Fraktionen gehen von einem Gewinn von ca. 19.000 Euro jährlich aus. Somit wäre die Investition von 200.000 Euro in 10,5 Jahren amortisiert.

 

Das neue Konzept wurde mittels einer PowerPointpräsentation und einer Wirtschaftlichkeitsberechnung   den Ausschussmitgliedern vorgestellt. Von allen wurde die Notwendigkeit gesehen, den Wohnmobilstellplatz zu überarbeiten und ihn weiterhin in Eigenregie zu vermarkten.

 

Da genügend Fachleute im Rat und in der Verwaltung sind wurde sich darauf verständigt, mit der Überarbeitung des Stellplatzes keinen Fremdplaner zu beauftragen.  

 

Stadtbürgermeister Schneider soll zeitnah einen Gesprächstermin mit der Kommunalaufsicht vereinbaren, um dieses Konzept dort vorzustellen. Das Ergebnis und das weitere Vorgehen werden im Anschluss mit dem Stadtrat besprochen.