Sitzung: 21.10.2020 Ortsgemeinderat
Beschluss: Beschlussfassung vertagt
Abstimmung: Ja: 6
Vorlage: B-0056/20/18-024
Sachverhalt:
Auf Initiative des Landkreises
Vulkaneifel wurden in der Umsetzung des Kreisklimaschutzkonzeptes verschiedene
Modelle zur kreisweiten Umrüstung der Straßenbeleuchtungen auf LED geprüft.
Dabei wurde jede Ortsgemeinde
einzeln betrachtet, da unterschiedliche finanzielle Ausgangslagen bestehen
sowie in Teilen bereits Umrüstungen auf LED-Technik erfolgt sind.
Im Rahmen der Vorprüfung wurden
alle Alternativen geprüft - wie z.B.
Ausstieg aus den ehem. RWE-Verträgen mit Neuabschluss (Inanspruchnahme von
Zuschüssen aus der Kommunalrichtlinie, Landeszuschüsse etc.) evtl. auch über
einen kreisweiten Rahmenvertrag.
Weiterhin wurde z.B. auch mit der
Energieversorgung Mittelrhein (EVM) verhandelt. Diese hat kein Interesse, im
Landkreis Vulkaneifel als Konkurrent anzutreten - außerdem müsste dann seitens
EVM oder anderer potenzieller Mitbewerber erheblich in Infrastruktur investiert
werden. Die bestehenden RWE-Verträge wurden inhaltlich durch den Landkreis
überprüft. In den bestehenden laufenden Verträgen die seinerzeit fast
flächendeckend - auf Empfehlung des Gemeinde- und Städtebundes geschlossen
wurden - ist das Eigentum auf RWE / Innogy übertragen worden.
Es ist zwar eine Ausstiegsklausel
enthalten, dann müssten die Ortsgemeinden jedoch die komplette Anlage zum
Restwert zurückkaufen und dann auch noch weiterhin Netzentgelte zahlen. Eine
Investition, die sich die meisten Ortsgemeinden nicht leisten können.
Ziel der Verhandlungen auf
Kreisebene mit Innogy war es daher, dass die Gemeinden von Beginn an - sofort
nach der Umrüstung auch Einsparungen generieren die die Haushalte vor Ort
entlasten.
Folgende Dinge wurden vereinbart:
1) Die Umrüstung kann im Rahmen
der Wartung erfolgen (Reduzierung der Umrüstungskosten)
2) Wenn sich möglichst viele
Gemeinden bei der kreisweiten Umrüstaktion beteiligen, können erhebliche
Einsparungen durch einen Großeinkauf der Lampenmodule erzielt werden. Diese
Einsparungen können sofort an die Kommunen weitergegeben werden.
c) Eine Öffnungsklausel wurde
festgelegt, falls die Gemeinde die Energie für die Straßenbeleuchtung künftig
evtl. selber produzieren möchte (z.B. Wind/PV mit entsprechender
Speichertechnik).
Konkret liegt der Ortsgemeinde ein
Angebot der Firma Innogy vom 17.09.2020 für die Gesamtkosten von 43.350,93 EUR
mit der Amortisation in 6,64 Jahren vor. (Siehe Anlage)
Es gibt drei Formen der
Finanzierung:
1. Eigenmittel der Gemeinde
2. Kommunalkredit
3. Vorfinanzierung durch Innogy (verzinstes Contracting-Modell)
Da die Ortsgemeinde über genügend
Mittel verfügt, wird die Finanzierung aus Eigenmitteln der Gemeinde erfolgen.
Die Variante Vorfinanzierung durch
Innogy (Rate 5.471,47 EUR/Jahr für 10 Jahre) wäre 11.367 Euro teurer als die
Variante Eigenmittel.
Der Vorsitzende Matthias Kuhl
informiert, dass sich Änderungen der Kostensituation ergeben haben. Es wurde
festgestellt, dass bei einigen älteren Leuchten die Lampenköpfe ausgetauscht
werden müssen, um die LED-Lampen einbauen zu können. Die Ortsgemeinde muss die
Mehrkosten tragen. Die Kommunalaufsicht wurde eingeschaltet. Es wird eine neue
Kostenermittlung durch Innogy erstellt und der Gemeinde vorgelegt.
Der
Ortsgemeinderat beschließt den Beschluss zu vertragen bis die neue
Kostenermittlung für die Umrüstung auf LED-Lampen vorliegt.