Sitzung: 17.08.2020 Ortsgemeinderat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 15
Vorlage: B-0035/20/37-045
Beschluss:
Der
Ortsgemeinderat beauftragt den Ortsbürgermeister, die Umrüstung der
Straßenbeleuchtung auf LED Technik als Investition in die Zukunft in die Wege
zu leiten. Die Finanzierung (Eigenleistung der Gemeinde) soll möglichst
zeitnah erfolgen um eine jährliche Einsparung im Haushalt von rd. 27.000 € im
Bereich der Straßenbeleuchtungs-kosten zu generieren und den bis 31.12.2020
reduzierten Mehrwertsteuersatz zu nutzen.
Sachverhalt:
Auf
Initiative des Landkreises Vulkaneifel wurden in der Umsetzung des
Kreisklimaschutzkonzeptes verschiedene Modelle zur kreisweiten Umrüstung der
Straßenbeleuchtungen auf LED geprüft.
Dabei ist jede Ortsgemeinde einzeln betrachten, da unterschiedliche finanzielle
Ausgangslagen bestehen sowie in Teilen bereits Umrüstungen auf LED-Technik
erfolgt sind.
Im Rahmen der Vorprüfung wurden alle Alternativen geprüft - wie z.B. Ausstieg aus den ehem. RWE-Verträgen
mit Neuabschluss (Inanspruchnahme von Zuschüssen aus der Kommunalrichtlinie,
Landeszuschüsse etc.) evtl. auch über einen kreisweiten Rahmenvertrag.
Weiterhin
wurde z.B. auch mit der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) verhandelt. Diese
hat kein Interesse im Landkreis Vulkaneifel als Mitbewerber anzutreten -
außerdem müsste dann seitens EVM oder anderer potentieller Mitbewerber
erheblich in Infrastruktur investiert werden. Die bestehenden
RWE-Verträge wurden inhaltlich durch den Landkreis überprüft.
In den
bestehenden laufenden Verträgen die seinerzeit fast flächendeckend - auf
Empfehlung des Gemeinde- und Städtebundes geschlossen wurden - ist das
Eigentum auf RWE / Innogy übertragen worden.
Es ist zwar
eine Ausstiegsklausel enthalten, dann müssten die Ortsgemeinden jedoch die
komplette Anlage zum Restwert zurückkaufen und dann auch noch weiterhin
Netzentgelte zahlen. Eine Investition die sich die meisten Ortsgemeinden nicht
leisten können
Ziel der Verhandlungen auf Kreisebene mit Innogy war es daher, das die
Gemeinden von Beginn an - sofort nach der Umrüstung auch Einsparungen
generieren die die Haushalte vor Ort entlasten.
Folgende Dinge wurden vereinbart:
1)
Die Umrüstung kann im Rahmen der Wartung erfolgen kann (Reduzierung der
Umrüstungskosten)
2)
Wenn sich möglichst viele Gemeinden bei der kreisweiten Umrüstaktion
beteiligen, können erhebliche Einsparungen durch einen Großeinkauf der Lampenmodule erzielt werden. Diese Einsparungen
können sofort an die Kommunen weitergegeben wird.
c)
Eine Öffnungsklausel wurde festgelegt, falls die Gemeinde die Energie für die
Straßenbeleuchtung künftig evtl. selber produzieren möchte (z.B. Wind/PV mit
entsprechender Speichertechnik).
Konkret
liegt der Ortsgemeinde Üxheim folgendes Angebot der Innogy vor:
Leuchtstellen Insgesamt: 488
Noch nicht mit LED ausgestattet: 447
Stromverbrauchskosten
heute
156.858
kWh 32.061,82 €
nach
Umrüstung 47.077 kWh 9.622,46 €
Ersparnis 22.429,35 €
Netznutzungskosten
heute
3.864,07 €
nach
Umrüstung 1.582,28 €
Ersparnis:
2.281,79 €
Wartungskosten
Ersparnis
4,17
€/LS Ersparnis:
2.034,96 €
Ges. Ersparnis /a 26.756,11 €
kalkulierte
Kosten für die Umrüstung 174.168,29 €
KEK-
Förderung 12.940,02 €
Kosten ges. 161.228,27 €
Amortisationszeit
damit: 6,03 Jahre
Bei
den Umrüstungskosten handelt es sich um Bruttopreise. Bei Ausführung in 2020
könnte sich durch den reduzierten Mehrwertsteuersatz noch ein weiterer
finanzieller Vorteil ergeben.
Es gibt drei Formen der Finanzierung:
1. Eigenmittel der Gemeinde
2. Kommunalkredit
3. Vorfinanzierung durch Innogy
(verzinstes Contracting-Modell)
Die Ortsgemeinde Üxheim hat bereits im Haushaltsjahr 2020 140.000 € in den
Haushalt eingestellt. Eine Umrüstung kann im Rahmen der verfügbaren
Haushaltsmittel erfolgen.
Eine Umrüstung findet
vorerst nur in den Straßen statt, in denen zukünftig keine Straßenbaumaßnahmen
geplant sind. Im letzteren Fall wird die Umstellung über die wiederkehrenden
Beiträge finanziert.