Sitzung: 11.05.2020 Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 2-2300/20/01-321
Sachverhalt:
Die Erneuerung der Lüftungsanlage im Hallenbad Gerolstein
beschäftigt bereits seit mehreren Jahren die politischen Gremien. Im Zuge
dieser Maßnahme, die auch inhaltlich mehrfach angepasst wurde, wurden die zu
erwartenden Kosten stets aktualisiert; im Folgenden hierzu ein Abriss aus Sicht
der Verwaltung.
Der Bau-, Werks- und Umweltausschuss der Verbandsgemeinde
Gerolstein (alt), im Folgenden kurz BWU, hat mit Beschluss vom 19.05.2016 das
Ing.-Büro Krämer mit der Erstellung einer Energieeffizienzstudie für das
Hallenbad Gerolstein beauftragt. Die Studie sieht insbesondere die Erneuerung
der raumlufttechnischen Anlagen vor.
Am 28.06.2017 erfolgte durch das Ing.-Büro Krämer die Zusendung
einer Kostenschätzung für die Erneuerung der raumlufttechnischen Anlagen. Die
Gesamtkosten wurden mit 215.000 € brutto zzgl. Planungskosten (für die LP 1 – 4
= 22.073 € (brutto)) angegeben.
Am 29.08.2017 erfolgte in der BWU-Sitzung die Beauftragung der
Leistungsphasen 1 – 4 an das Ing.-Büro Krämer. Eine Ausschreibung der Maßnahme
war für Winter 2017/2018 sowie die bauliche Umsetzung in den Sommermonaten 2018
(Freibadsaison) vorgesehen.
Für den Haushaltsplan 2018 wurden Netto-Kosten für die Erneuerung
der Lüftungsanlage in Höhe von 190.000 € zzgl. bisher nicht enthaltener
Schadstoff-Entsorgung in Höhe von 15.000 € sowie zzgl. der Honorarkosten für
die Leistungsphasen 5 bis 8 in Höhe von 43.000 €, somit insgesamt Netto 248.000
€ veranschlagt.
Im Oktober 2017 wurde ein Förderantrag beim Projektträger Jülich
eingereicht. Da die Bewilligung allerdings erst für Frühjahr 2018 zugesagt
werden konnte und eine Ausschreibung für die bauliche Umsetzung für Sommer 2018
als zu knapp erschien, wurde in Abstimmung aller Beteiligten die Maßnahme auf
2019 verschoben. Der Zuwendungsbescheid lag am 19.02.2018 vor.
Am 05.10.2017 wurde das Büro Umweltgeotechnik mit der Erstellung
eines Schadstoffkatasters beauftragt. Der Schadstoffbericht lag am 27.10.2017,
die Kostenberechnung für die Schadstoffentsorgung in Höhe von 35.000 € netto
lag am 06.12.2017 vor.
Am 26.02.2018 wurde durch das Ing.-Büro Krämer der
Abschlussbericht der Entwurfs- und Genehmigungsplanung (LP 3 und 4) vorgelegt.
Die neue Kostenberechnung beinhaltet neben der Erneuerung des Lüftungsgerätes
zudem die Erneuerung/Erweiterung von Lüftungskanälen und belief sich auf
335.532 € brutto (281.960 € netto) – hierin nicht enthalten Planungskosten und
Kosten für erforderliche bauliche Maßnahmen.
Am 04.09.2018 erfolgte in der BWU-Sitzung die Beauftragung der
Leistungsphasen 5, 6 und 8 an das Ing.-Büro Krämer. Eine Ausschreibung der
Maßnahme war nun für Winter 2018/2019 sowie die bauliche Umsetzung in den
Sommermonaten 2019 (Freibadsaison) vorgesehen.
Am 12.09.2018 wurde das Ing.-Büro Krämer gebeten, die Mehrkosten
für die Einbindung der Duschräume in das neue Lüftungskonzept zu ermitteln. Die
Kostenberechnung in Höhe von 50.000 € netto wurde am 27.09.2018 zugesandt. Die
Gesamtkosten betrugen zu diesem Zeitpunkt insgesamt 398.000 € brutto (335.000 €
netto = 250.000 Lüftung + 50.000 Einbindung Duschen + 35.000
Schadstoffbeseitigung). Immer noch nicht enthalten waren in dieser
Kostenkalkulation erforderliche Nebenarbeiten, worauf ausdrücklich hingewiesen
wurde, sowie die Planungskosten.
Am 24.10.2018 wurde die Maßnahme gemeinsam mit Werkleiter Brück,
Planer Krämer und Schwimmmeister Wolf besprochen. Geplant war, die
Ausführungsplanung in der BWU-Sitzung am 29.11.2018 vorzustellen und für die
Einstellung der finanziellen Mittel in den Haushaltsplan 2019 einen
Empfehlungsbeschluss für den VG-Rat zu erteilen. Fusionsbedingt wurde der
Haushaltsplan 2019 allerdings erst im Laufe des Jahres 2019 beschlossen und
anschließend der Kommunalaufsicht zur Genehmigung vorgelegt. Eine vorherige
Ausschreibung konnte nicht erfolgen.
Es wurde die Möglichkeit erörtert, die Kosten für die
Lüftungsanlage in den Nachtragsplan 2018 aufzunehmen und zu finanzieren. Da vor
der Fusion allerdings keine Vorberatung und somit kein Empfehlungsbeschluss im
Bau-, Werk- und Umweltausschuss oder im Haupt- und Finanzausschuss erfolgen konnte,
sollte die Maßnahme im neuen BWU vorgestellt werden mit Beschlussempfehlung zur
Bereitstellung der Mittel an den neuen VG-Rat.
In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschuss am
08.10.2019 wurde die dringende Notwendigkeit zur Erneuerung der Lüftungsanlage
anerkannt, um einen dauerhaften Betrieb des Hallenbades Gerolstein
sicherstellen zu können. In gleicher Sitzung wurde beschlossen, den bisherigen
Haushaltsansatz in Höhe von 248.000 € (2018) um 257.000 € auf nunmehr 505.000 €
zu erhöhen. Dieser Erhöhung lag eine Kostenschätzung zu Grunde, welche von
Brutto-Baukosten in Höhe von 425.000 € zuzüglich Nebenkosten (Planungskosten)
von 80.000 € ausgegangen ist. Im Zuge der Erstellung der
Ausschreibungsunterlagen erhöhten sich die Kostenschätzung mit Stand 25.09.2019
auf 510.796 € brutto.
In der Sitzung am 08.10.2019 wurde ebenfalls beschlossen,
die Maßnahme frühzeitig auszuschreiben, damit eine Umsetzung im Sommer 2020
erfolgen kann. Die Ausschreibung wurde durchgeführt; hierbei zeigte sich, dass
vor allem für das Gewerk 03 Lüftungsanlage der Kostenansatz erheblich
überschritten wurde. Der Bürgermeister hat daraufhin das Gespräch mit dem
Planer, den Beigeordneten, Fraktionsvorsitzenden und Ausschussmitgliedern gesucht.
Hierbei wurde sich unter gleichzeitiger Reduzierung des Auftragsvolumens dafür
ausgesprochen, die Maßnahme durchzuführen und die zu dieser Zeit möglichen
Aufträge zu vergeben. Da die ersten Ausschreibungen teilweise ohne Rückmeldung
blieben, wurde für die noch offenstehenden Gewerke eine Preisanfrage
durchgeführt.
Weitere Erläuterungen des Ingenieurbüros zu
Kostensteigerungen bei einzelnen Positionen sind dieser SiVo beigefügt.
Würden alle Aufträge in der vorgeschlagenen Form und Höhe
vergeben, ergibt sich das aus der nichtöffentlichen Anlage zur heutigen Sitzung
dargestellte Gesamtbild zur Kostensituation.
Bedingt durch die Corona-Pandemie musste das Hallenbad bereits
früher geschlossen werden, als zunächst geplant; diese Zeit wurde bereits
genutzt, um die ersten Maßnahmen und eigentlich für später geplanten
Reparaturen (z.B. Instandhaltung Hubboden) durchzuführen.