Beschlussvorschlag:
1.
Der Ortsgemeinderat Reuth entscheidet sich
für die Variante 1 der Sanierung für
die Außen- und Innenfassade des Jugend- und Feuerwehrgerätehauses in Reuth.
2.
Der Ortsgemeinderat Reuth beauftragt die
Verwaltung mit der Ausschreibung der dafür notwendigen Arbeiten.
3.
Nach Auswertung der Angebote durch die
Verwaltung ermächtigt der Ortsgemeinderat Reuth den Ortsbürgermeister Herrn
Ewald Hansen, die Auftragsvergabe im Rahmen der zur Verfügung stehenden
Haushaltsmittel durchzuführen.
Finanzielle
Auswirkungen:
Für die Finanzierung der Baumaßnahme
wurden in den Haushalt 2020 durch den Ortsbürgermeister 30.000,- € eingestellt.
Da der Haushalt der Ortsgemeinde Reuth durch die Kommunalaufsicht noch nicht
final genehmigt wurde, kann mit einer Ausschreibung und Ausführung erst nach
Zustimmung der Kommunalaufsicht begonnen werden.
Sachverhalt:
Im Jugend- und
Feuerwehrgerätehauses in Reuth sind an der Gebäuderückseite zahlreiche
Feuchteschäden zu beobachten. Grund dafür ist eine Kombination aus mehreren
Einflussfaktoren in diesem Bereich.
1. Zum
einen wurde das Erdreich hinter dem Gebäude für die damals angebrachte Art der Sockelabdichtung
viel zu hoch angeschüttet. Das Erdreich in diesem Bereich liegt mind. 25 cm
höher, als die Oberkante des Fertigfußbodens im Gebäude. Bei Schadstellen im
Sockel wird die Horizontalsperre unter der Kimmschicht (1. Reihe Mauersteine),
welche einen zusätzlichen Schutz vor aufsteigendem Wasser herstellt, komplett
in ihrer Funktion überbrückt.
2. Die
vorhandene Außenputzschicht hat durch zahlreiche Risse ihre wasserabweisende
Eigenschaft verloren. So wird es der Feuchtigkeit, welche u.a. durch beregnen
der Fläche entsteht, ermöglicht in das Mauerwerk einzudringen und dort bis auf
die vorhandene Horizontalsperre zu gelangen. Von diesem Punkt aus dringt das
Wasser dann schlussendlich an die Innenseite des Mauerwerks und verursacht hier
Schaden an Fliesen und vorhandenem Putz.
3. Ein
fehlender Spritzschutz mit integrierter Dränage um den Anbau des Jugendhauses
verstärkt diesen Gesamteffekt erheblich. Dadurch kann das Erdreich in den
gebäudeangrenzenden Bereichen das anfallende Wasser speichern und über
Fehlstellen im Sockelbereich die Feuchtigkeit direkt an das Gebäude abgeben. So
fungiert das Erdreich in diesem Bereich als eine Art Schwamm, welcher die
vorhandene Feuchtigkeit versucht möglichst lange zu halten.
Schlussendlich sind hier mehrere
Gründe für die Feuchteschäden im Gebäude ausfindig zu machen, welche in der
Kombination die bekannten Mängel an der Innenseite hervorrufen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der
Sanierung dieser Außenwand. Von der Bauabteilung wurden drei
Sanierungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Eine der Arbeiten an der Außenfassade
sind jedoch bei allen der drei Varianten identisch. So soll entlang der hinteren
Fassade die Geländeanschüttung abgetragen und ein Spritzschutzstreifen mit integrierter
Dränage installiert werden. Dies hat zum einen den Effekt, dass sich am
Sockelbereich kein Wasser mehr stauen kann, zum anderen kann hier das durch
Regen anfallende Spritzwasser deutlich reduziert werden, welches auf die
Gebäudefassade spritzt. Die drei möglichen Varianten der Außenfassadensanierung
sind:
Variante 1:
Der komplette
Außenputz inkl. Sockelputz und Abdichtung entlang der betroffenen Seiten wird
abgestemmt. Die Außenwände werden im Anschluss abgedichtet und schlussendlich
verputzt. Wegen des problematischen Untergrundes müssen die Putzflächen dabei
komplett „bewehrt“ werden.
Variante 2:
Auf die
geschädigte Außenfassade wird ein dünnes WDVS (Wärmedämmverbundsystem)
aufgebracht. Dies beinhaltet dann eine c. 6 cm starke Dämmung, auf der ein
neuer Außenputz aufgetragen wird.
Variante 3:
Vor den
bestehenden Außenputz wird eine hinterlüftete Fassade in Holzoptik (Material
Kunststoff oder Faserzement) angebracht, welche durch die dahinterliegende
Lattung die notwendige Stabilität erhält. Bei dieser Variante kann die
bestehende Fassade erhalten bleiben und durch die Hinterlüftung eine
langfristige und somit nachhaltige Luftzirkulation entlang der Außenfassade
gewährleistet werden. Ein weiterer Vorteil ist der zügigere Arbeitsablauf,
welcher bei diesem System ermöglicht wird.
Im Innenbereich müssen die
schadhaften Stellen natürlich ebenfalls noch saniert werden. So soll der
Fliesenspiegel im Toilettenbereich bis in eine Höhe von 1,00 m entfernt und das
Mauerwerk getrocknet werden. Im Anschluss soll der Fliesenspiegel in diesem
Bereich wiederhergestellt werden. Im eigentlichen Jugendraum soll gleichermaßen
mit dem vorhandenen Innenputz verfahren werden.